12. Juli 2016 Ernährung & Gesundheit, Einkaufen & Leben

Woher kommt der Honig?

Bienen sind die kleinsten Nutztiere der Welt: Sie produzieren den Honig. Auch in Hessen gibt es viele Imker, die Bienenvölker halten und Honig anbieten. Doch der Honig in den Läden kommt oft aus anderen Ländern, zum Teil sogar aus Südamerika. Wie und wo findest du Honig aus deiner Region?

Auf dem Brot, im Tee oder zum Versüßen von Nachspeisen: Die Menschen in Deutschland mögen Honig sehr gerne. Im Vergleich zu anderen Ländern ist der Honigverbrauch hier am höchsten. Er beträgt ungefähr 1,5 Kilo pro Kopf und Jahr. Insgesamt werden jedes Jahr viele tausend Tonnen Honig verzehrt.

Bienen und Imker in Hessen

Um so viel Honig zu erzeugen, müssen die Bienen sehr, sehr viel fliegen. Denn sie stellen den Honig aus dem Nektar von Blüten her. In jeder Blüte, die sie anfliegen, sammeln sie eine winzige Menge. Um ein halbes Kilogramm Honig zu produzieren – soviel passt in ein typisches Honigglas – müssen die Bienen 120.000 Kilometer fliegen. Das ist so weit wie drei Mal um die Erde herum. Ein einziges Bienenvolk erzeugt auf diese Weise ungefähr 20 bis 30 Kilogramm Honig pro Jahr.

Da es viele Bienenvölker gibt, kommt insgesamt eine ganze Menge Honig zusammen. Fast 53.000 Bienenvölker leben in Hessen. Die Zahl der Imker in Hessen liegt bei knapp 9.000. Im Laden ist es oft aber gar nicht einfach, Honig aus Hessen zu finden. Denn es wird auch Honig aus anderen Ländern importiert. Ganz vorne in der Liste der Länder, aus denen Honig zu uns gebracht wird, ist Mexiko. Aber auch Honig aus Ländern wie der Ukraine, China oder Argentinien kannst du in den Läden kaufen.

Regionaler Honig schont die Umwelt

Wenn du Honig kaufen willst, lohnt es sich, nach Honig aus der Region Ausschau zu halten. Denn wie bei allen Produkten gilt: Kürzere Transportwege sind besser für die Umwelt. Denn dadurch wird weniger Treibstoff verbraucht und weniger klimaschädliches CO2 ausgestoßen.

Außerdem spielen die Honigbienen eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt in der Natur. Wenn die Bienen ausschwirren um Nektar zu sammeln, bestäuben sie die Pflanzen in ihrer Umgebung. Sehr viele Pflanzenarten sind auf diese Bestäubung angewiesen, um weiter zu existieren. Die Pflanzen bieten wiederum Tieren Nahrung und somit sind Bienen für die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten – die sogenannte Biodiversität – entscheidend.

Auch für die Landwirtschaft und damit für die Sicherung unserer Ernährung brauchen wir Bienen. Viele Kulturpflanzen, wie Obstbäume, Gemüsesorten oder Raps, müssen von Bienen oder anderen Insekten bestäubt werden.

Honig von regionalen Märkten und Imkereien

Honig aus Deutschland kannst du im Laden zum Beispiel am Siegel "Echter deutscher Honig" erkennen. Es wird vom Deutschen Imkerverbund vergeben. Honig aus der Region findest du meist in Bauernhofläden und Biomärkten.

Viele Imker verkaufen ihren Honig auch direkt an ihre Kundinnen und Kunden, zum Beispiel auf Wochenmärkten. Sprich doch den Imker mal an, wenn du Fragen über Bienen oder den Honig hast! Viele Imker zeigen ihre Arbeit und die Bienenstöcke auch gerne Kindergruppen oder Schulklassen.