11. April 2017 Ernährung & Gesundheit

Lebensmittel: Was bedeutet „bio“?

Lebensmittel mit dem Bio-Siegel werden immer beliebter. Aber was steckt eigentlich dahinter? Ist „bio“ wirklich besser?

Produkte mit dem Bio-Siegel haben einen guten Ruf. Bio leistet einen Beitrag zum Umweltschutz, davon sind viele Menschen in Deutschland überzeugt.  Aber was genau bedeutet „Bio“? 

In Deutschland und in der Europäischen Union darf die Bezeichnung nur für Lebensmittel verwendet werden, die nach den gesetzlichen Regelungen der EU zum ökologischen Landbau hergestellt wurden.

Besonders umweltfreundlich

Bio oder Öko?

Beide Begriffe sind geschützt und stehen für dieselben Regeln.

 

Bio-Lebensmittel müssen besonders Umwelt- und klimaverträglich erzeugt werden. In der Bio-Landwirtschaft dürften zum Beispiel keine künstlichen chemischen Pflanzenschutzmittel oder Düngemittel verwendet werden. Pflanzenbau und Tierhaltung sollen möglichst miteinander verbunden sein.

Ein Teil der Pflanzen wird als Viehfutter verwendet, und der Dung der Tiere dient wiederum als Dünger für die Pflanzen. Das wird „Stoffkreislauf“ genannt. Künstliche oder zu viele Düngemittel dagegen können zum Beispiel Gewässern schaden, weil sie zu ihrer Überdüngung führen können. Außerdem können sie ins Grundwasser gelangen, wo sich dadurch der Stoff Nitrat sammeln kann. Wenn dieser wiederum ins Trinkwasser und damit in menschliche Körper gelangt, kann das wiederum der Gesundheit schaden. 

Bessere Bedingungen für Tiere

EU-Biosiegel und Deutsches Biosiegel (Bild: oekolandbau.de/ CC BY 3.0)

Auch für die Tierhaltung gibt es Regeln. In der Bio-Landwirtschaft wird größerer Wert auf artgerechte Haltung gelegt. Die Tiere müssen ausreichend Platz, Licht und Auslauf im Freien haben. Es dürfen keine Medikamente verwendet werden, die das Wachstum steigern sollen.

Nur Produkte, die diesen Regeln entsprechen, dürfen das bekannte EU-Biosiegel tragen. Es gibt auch ein Bio-Siegel, das nur in Deutschland verwendet wird und vor dem EU-Siegel eingeführt wurde. Du erkennst es an der sechseckigen Form. Beide Siegel bedeuten jedoch genau dasselbe.

Wenn du Bio-Lebensmittel mit diesen Siegeln kaufst, kannst du sicher sein, dass sie auf eine umweltverträgliche Art erzeugt wurden als Lebensmittel ohne Siegel. Es wird auch regelmäßig kontrolliert, ob die Regeln in der Bio-Landwirtschaft eingehalten werden.

Bio ist nicht perfekt!

Das heißt aber nicht automatisch, dass Bio-Lebensmittel in jeder Hinsicht perfekt sind. Ob sie zum Beispiel gesund für dich sind, hängt von deiner Ernährung ab. Es gibt auch Bio-Limo mit viel Zucker oder Bio-Kartoffelchips mit viel Fett. Wie bei „normalen“ Produkten gilt bei ihnen, dass man nur sehr wenig davon verzehren sollte.

Außerdem sagt das Bio-Siegel nichts über die Herkunft aus. Es gibt zum Beispiel Bio-Obst, das mit dem Flugzeug nach Deutschland gebracht wird. Dabei wird sehr viel Treibstoff verbraucht, was klimaschädlich ist. Und es gibt Bio-Gemüse, das in wasserarmen Regionen angebaut und bewässert wird. Das kann den Wassermangel verstärken und zu Problemen in der Anbauregion führen.

Wer also auf rundum „gute“ Lebensmittel achten will, sollte immer auch auf die Regeln der gesunden Ernährung achten. Außerdem sollte man möglichst regionale und saisonale Lebensmittel achten und es möglichst vermeiden, unnötig Lebensmittel wegzuwerfen.

 

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