01. Juli 2015 Pflanzen, Landschaften & Ökosysteme

Felder ganz in Rosa: Am Meißner blüht der Mohn

Rund um das Dorf Germerode in Nordhessen blühen die Mohnfelder. Besucherinnen und Besucher können ein Meer aus rosa-violetten Blüten bestaunen – und viel über Mohn lernen.

Im Werra-Meißner-Kreis hat die Mohnblüte begonnen. Ab Ende Juni bedecken die rosa-violetten Blüten des Schlafmohns weite Felder rund um Germerode. Das eindrucksvolle Blütenmeer zieht jedes Jahr Naturfreunde und Fotografen an.

Wer die Blüte bestaunen möchte, muss sich beeilen: Es dauert meist nur zwei Wochen, bis die Blüten langsam wieder verschwinden. Danach sieht man nur noch die grünen Kapseln der Mohnpflanzen.

Verschlungene Pfade führen durch die Felder, sodass Besucherinnen und Besucher mitten hindurch spazieren können. Während der Blüte organisiert der Naturpark Meißner-Kaufunger-Wald geführte Wanderungen, auf denen man einiges über die Geschichte des Mohns erfahren kann. Vor allem kann man ihn auch probieren! Denn der Mohn wird in Germerode auch geerntet und weiterverarbeitet. Im Mohn-Café wird nicht nur der bekannte Mohnkuchen angeboten. Dort gibt es auch Mohnhonig oder sogar Mohnbratwurst!

Woher kommt der Name des Schlafmohns?

Die Schlafmohnfelder bei Germerode sind die einzigen in Mittel- und Nordhessen. Die Pflanzen werden nur selten angebaut, weil die Landwirte dafür eine besondere Genehmigung brauchen. Denn einige Sorten enthalten Stoffe, die berauschend oder betäubend wirken. Schlafmohn hat daher auch seinen Namen: Im Mittelalter wurde er als Schlafmittel verwendet. Doch keine Sorge, der Schlafmohn, der in Germerode wächst, hat keine solche Wirkung! Seine Samen können ohne Bedenken für Lebensmittel verwendet werden. Schlafmohn wird auch Küchenmohn oder Speisemohn genannt.

Sicher hast Du schon einmal am Rand von Feldwegen oder in Wiesen rote Mohnblüten gesehen. Was dort wächst, ist meist Klatschmohn. Er wird nicht für Lebensmittel verwendet.