13. März 2025

Preiswürdig schwätzen: Erster hessischer Mundartpreis verliehen

Was passiert wohl, wenn man sagt: "Der Mu hudd’n Hob"? Wenn du aus der Rhön kommst, weißt du wahrscheinlich, dass es nichts Gutes ist. Denn wenn der "Mond einen Hof hat", wird das Wetter schlecht.

Hessische Dialekte sind unglaublich vielfältig. Oft unterscheiden sie sich von Dorf zu Dorf. Viele Menschen in Hessen setzen sich in ihrer Freizeit dafür ein, diese Vielfalt zu bewahren. Einige von ihnen hat Heimatminister Ingmar Jung jetzt mit dem ersten “Hessischen Mundartpreis” ausgezeichnet.

Geschwasde on geschrewene Sproche…?!

Vielleicht kommst du aus dem Altkreis Biedenkopf, dem sogenannten “hessischen Hinterland”. Dann weißt du bestimmt ganz genau, was mit dieser Überschrift gemeint ist. Doch wenn nicht, dann ist hier die Übersetzung für dich: Geschwasde on geschrewene Sproche (GOSG) bedeutet "gesprochene und geschriebene Sprache". Alles klar?

Ein Ort mit vielen Fachwerkhäusern und einer Burg im Hintergrund.
Die Kleinstadt Biedenkopf im hessischen "Hinterland". (Bild: Hydro / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0)

Unbedingt reinhören: So klingt das Hinterland!

Beim bunten Mundart-Plakat zum Hören kannst du die Begriffe anklicken und hören, wie sie ausgesprochen werden. Eine Übersetzung gibt’s gleich dazu.

Hinter “GOSG” verbirgt sich eine preiswürdige Fleißarbeit. In dem Projekt sammelt der Verein “Dialekt im Hinterland e.V” in allen 66 Ortschaften des Altkreises Biedenkopf Hörproben von 1500 ausgewählten Wörtern. Die Hörproben und ihre Übersetzungen sollen als Datenbank im Internet zur Verfügung gestellt werden. So möchten die Vereinsmitglieder die vielen einzigartigen Dialekte im Hinterland bewahren. Dafür wurden sie mit dem Mundartpreis ausgezeichnet.

Was bedeutet "Schlöbberknörz"?

Um das herauszufinden, musst du den Rhöner Mundart-Adventskalender öffnen und die Geschichte hinter Türchen Nummer 11 anhören. Hinter dem Adventskalender stecken Mitglieder des Vereins “Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal” und Schülerinnen und Schüler der Eduard-Stieler-Schule in Fulda. Sie haben Menschen aus der Rhön gebeten, weihnachtliche Geschichten in ihrer Mundart vorzulesen. Aus den gesammelten Aufnahmen haben sie dann einen digitalen Adventskalender gemacht. Dafür wurden sie ebenfalls mit dem Hessischen Mundartpreis ausgezeichnet.

Drei Kinder und fünf Erwachsene stehen für ein Foto zusammen.
Einen Sonderpreis gab es für die Windgruppe der Kita Europaviertel aus Wiesbaden. Dort sprechen Kinder und Erwachsene regelmäßig Dialekt. (Bild: © HMLU)

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Das hessische Heimatministerium möchte den Hessischen Mundartpreis künftig jedes Jahr am Internationalen Tag der Muttersprache verleihen. Bewerben können sich Vereine, Verbände und alle Menschen, die sich für den Erhalt der vielfältigen hessischen Dialekte einsetzen.

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