19. März 2015 Landschaften & Ökosysteme

Stauwasserboden ist Boden des Jahres 2015

Für die einen ist es Matsch, für Fachleute ist es der Boden des Jahres: Um auf die Bedeutung der Böden aufmerksam zu machen, wird jedes Jahr ein bestimmter Bodentyp der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Jahr 2015 ist es der Stauwasserboden.

Boden ist nicht gleich Boden. Im Gegenteil: es gibt eine große Zahl von Bodentypen mit ganz besonderen Eigenschaften und unterschiedlicher Entstehungsgeschichte. Das sieht man dem Boden nicht immer gleich an. Wer aber genauer hinschaut, kann manchmal schon an der Oberfläche Hinweise darauf finden, was sich im Untergrund verbirgt. Denn oft sind verschiedene Farben oder Pflanzen für bestimmte Bodenverhältnisse typisch.

Für Fachleute: Pseudogley

Um auf die Vielfalt der Böden und ihre Bedeutung aufmerksam zu machen, wählt eine Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für jedes Jahr einen Boden des Jahres aus. Dieser Boden wird dann der Öffentlichkeit vorgestellt. Für 2015 fiel die Wahl auf den Stauwasserboden. Er wird von Fachleuten auch Pseudogley genannt.

Der Stauwasserboden ist vor allem durch zwei Schichten gekennzeichnet. Oben gibt es eine gut durchlässigen Schicht, in der Niederschläge versickern können. Darunter folgt ein Abschnitt, der nur wenig Wasser durchlässt. Er wird Staukörper genannt.

Wenn es viel regnet, sind diese Böden sehr nass. Je nach Wetter folgen darauf wieder feuchte und trockene Phasen. Diesen Wechsel mögen nicht alle Pflanzen. Bestimmte Bäume kommen jedoch gut damit zurecht, zum Beispiel die Stieleiche und die Hainbuche. Wenn sie auf Stauwasserböden wachsen, können sie zusammen mit anderen Bäumen ganz besondere Waldgesellschaften bilden.

Was ist ein Bodenprofil?

Oben ist der Stauwasserboden gut durchlässig. Darunter folgt der sogenannte Staukörper, der nur wenig Wasser durchlässt.
Oben ist der Stauwasserboden gut durchlässig. Darunter folgt der sogenannte Staukörper, der nur wenig Wasser durchlässt. (Bild: HLUG)

Die unterschiedlichen Schichten, die man erkennt, wenn man einen Boden aufgräbt, bilden das Bodenprofil. Wenn Du einen Ausflug in den Hessenpark machst, kannst Du Dir das Profil eines Stauwasserbodens sogar anschauen! Nähere Informationen dazu findest Du hier.

Das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie hat eine Karte erstellt, die zeigt, wo in Hessen Stauwasserböden vorkommen. Die Karte findest Du hier in einem Faltblatt.