Wenn die Nacht verschwindet: Lichtverschmutzung
Künstliche Beleuchtung lässt die Dunkelheit der Nacht verschwinden. Warum das für Tiere und Menschen schädlich ist, verrät dir ÖkoLeo.
Licht ist lebenswichtig. Es ist der Motor allen Lebens auf der Erde. So erzeugen Pflanzen mit Hilfe des Sonnenlichts viele lebenswichtige Stoffe und liefern damit die Lebensgrundlage für fast alle Lebewesen auf der Erde! Dieser Vorgang heißt Photosynthese. Dabei entsteht auch der Sauerstoff, den alle Lebewesen der Erde zum Atmen brauchen.
Doch wenn abends die Sonne untergeht, schalten die Menschen künstliches Licht an. Dabei beleuchten sie nicht nur ihre Zimmer. “Licht an!”, heißt es auch auf Straßen, in Gärten, an Häuserfassaden, Werbetafeln, Schaufenstern und beim Autofahren. Es wird nachts so hell, dass die künstliche Beleuchtung der Erde sogar aus dem Weltraum sichtbar ist.

Licht verschmutzt die Nacht
Tipps einer Sternenführerin
Wie wird die Nacht wieder dunkel?
Wenn künstliche Beleuchtung die Nacht erhellt, nennt man das “Lichtverschmutzung”. Verschwindet die dunkle Nacht, ist das nicht gut. Denn Menschen, Tiere und Pflanzen brauchen den Rhythmus von Tag und Nacht, von hell und dunkel. So kann künstliches Licht beispielsweise bei Menschen zu Schlafstörungen führen und damit der Gesundheit schaden. Auch für Tiere und Pflanzen gibt es schädliche Folgen.
Künstliche Lichtquellen verwirren Insekten und Zugvögel
Nachts zieht es Milliarden von Insekten zu Straßenlaternen und anderen Lampen. Die meisten sterben dort. Dadurch fehlen sie in ihren natürlichen Lebensräumen. Insektenfressende Frösche oder Vögel finden dann weniger Nahrung. So kann sich das Zusammenleben der Arten in ganzen Ökosystemen ändern.
Manche Städte arbeiten bereits daran, in den Straßenlaternen insektenschonende Lampen einzusetzen. Sie geben ein besonderes Licht ab, das weniger Tiere anlockt. Künstliches Licht kann auch Zugvögel ablenken. Denn viele von ihnen sind nachts unterwegs und orientieren sich eigentlich am Sternenhimmel. Schau dir dazu das kurze Video an:
Tagaktive Tiere erholen sich nachts
Tiere der Nacht
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Tagaktive Tiere wie Eichhörnchen und Singvögel haben ihre Aktivitätszeit tagsüber – genau wie der Mensch. So wie wir schlafen sie in der Nacht und erholen sich dabei. Schläfst du auch besser, wenn es richtig dunkel ist? Dann ziehst du vielleicht auch das Rollo herunter, um dich vor Licht zu schützen. Tiere können das nicht machen. Ihre Nachtruhe wird durch das Kunstlicht gestört. Besonders in Siedlungen und Gärten verlieren sie dadurch ihre Schlafplätze.

Nachtaktive Tiere jagen und leben in der Dunkelheit
Dämmerungs- und nachtaktive Tiere sind aktiv, wenn wir uns in der Nacht erholen. Zu diesen Tieren gehören zum Beispiel Eulen, Fledermäuse, Regenwürmer, Katzen und Dachse. Nachts suchen sie nach Nahrung, erkunden ihre Reviere, gehen auf Partnersuche und kümmern sich um ihre Nachkommen.
Nachtaktive Tiere sind sehr lichtempfindlich und lichtscheu. Sie kommen am besten mit der natürlichen Beleuchtung durch Sternen- und Mondlicht zurecht. Schon der stark aufgehellte Nachthimmel einer Stadt ist ihnen zu hell. Das Kunstlicht blendet, stört und stresst sie. Es macht die Tiere ängstlich, weil die Gefahr steigt, gefressen zu werden. Bereits bei Vollmond ist für Füchse die Gefahr höher, von Fressfeinde gejagt zu werden. Um dem Stress und der Gefahr aus dem Weg zu gehen, versuchen die Tiere beleuchtete Bereiche zu meiden. Dabei verlieren sie ihre Lebensräume. All das wirkt sich negativ aus – auf die Nahrungssuche, auf das Abstecken von Revieren und letztlich auch auf die Fortpflanzung.
Licht aus, Sternenhimmel genießen
Um Tiere, Pflanzen und auch uns Menschen zu schützen, müssen wir einen besseren Umgang mit Kunstlicht bei Nacht finden. Ideen, wie auch du die Dunkelheit und die Nacht schützen kannst, hat Sternenführerin Sabine Frank für dich. Dabei ist das Abschalten von Kunstlicht nicht nur für alle Lebewesen gut, sondern hat noch weitere Vorteile: Es spart Energie und Geld. Licht abzuschalten, ist gut für den Klimaschutz. Denn um die Energie für das Licht zu gewinnen, schaden wir häufig der Umwelt: Bei der Verbrennung von Öl, Kohle und Erdgas entstehen schädliche Gase, wie zum Beispiel das sogenannte Kohlenstoffdioxid.

Ganz nebenbei eröffnet die Dunkelheit einen Blick auf einen atemberaubenden Sternenhimmel. Besonders viele Sterne siehst du an klaren Nächten ohne Mond. Und dir wird vielleicht auffallen, dass sogar Sterne und die Milchstraße selber Licht machen. Ob dein Körper nachts Schatten werfen kann? Finde es heraus!
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