01. August 2014 Tiere

Wespenzeit: kein Grund zur Panik!

Ob beim Grillen im Garten oder beim Eisessen: Wer im Spätsommer draußen etwas isst, bekommt meist ungebetene Gäste. Schwarz-gelbe Wespen umschwirren dann Teller und Gläser. Doch das ist kein Grund zur Panik. Denn nur bei falschem Verhalten stechen Wespen.

Es gibt mehrere Hundert Arten von Wespen bei uns in Deutschland. Nur zwei Arten werden den Menschen lästig, die "Gewöhnliche Wespe" und die "Deutsche Wespe". Das liegt daran, dass sie sich von Fleisch und von süßem Futter ernähren. Manchmal finden sie dieses eben auf unseren Tischen. In der Natur sind zum Beispiel Blütennektar, Fallobst oder kleinere Insekten ihre Nahrung. Mit Fleisch füttern die Arbeiterinnen des Wespenvolks die Larven im Nest. Süßes Futter brauchen die erwachsenen Tiere selbst.

Wespen ablenken

Beim Picknick oder Kuchenessen im Garten kannst Du die Wespen auch ablenken: Stell einen Teller mit sehr reifem Obst einige Meter entfernt auf. Besonders gut funktioniert das mit Weintrauben.

Um möglichst keine Wespen anzulocken, sollte man Fleisch und Süßes gut abdecken. Süße Getränke sollten möglichst verschlossen werden. Mehr Ruhe beim Essen hast Du außerdem, wenn Du auf knallbunte Kleidung verzichtest. Auch manche Parfums können Wespen anlocken.

Sind die Insekten einmal da, heißt es, Ruhe zu bewahren. Denn normalerweise sind Wespen ruhige Tiere. Sie stechen nur zu ihrer Verteidigung. Daher solltest Du hektische Bewegungen vermeiden. Auch wegpusten solltest Du sie nicht, denn in der Atemluft ist Kohlendioxid enthalten. Dieses Gas macht die Tiere aggressiv. Außerdem können sie den Angstschweiß von Menschen wahrnehmen. Das ist für sie ein Zeichen für Gefahr!

Vorsicht bei Allergie

Auch Menschen, die gegen Insektenstiche allergisch sind, müssen aufpassen. Bei ihnen kann ein Stich ernste Folgen haben. Zu den Anzeichen für eine Allergie gehören Atemnot, Übelkeit und Hautausschläge am ganzen Körper. Wer eine solche Allergie hat, sollte einen Ausweis und Notfallmedikamente dabei haben.

Solltest Du trotzdem einmal gestochen werden, kann das zwar schmerzhaft sein, eine Gefahr ist es aber in der Regel nicht. Nicht einmal das Gift eines ganzen Wespenvolkes würde ausreichen, um einen Menschen in Lebensgefahr zu bringen. Doch Achtung bei einem Stich im Mund! Dann könnten die Atemwege zuschwellen. Daher sollte man in diesem Fall den Notarzt rufen. Bis zu seinem Eintreffen können Betroffene Eis lutschen, damit die Schwellung nicht zu groß wird.

Wespen sind wichtig

Der Frieden mit den Insekten lohnt sich. Denn wie alle Tier- und Pflanzenarten sind Wespen einfach ein unverzichtbarer Teil der Natur. Sie fressen unter anderem Blattläuse, Stechmücken, Raupen und Motten. Bis zu 3.000 kleine Insekten und andere Tiere vertilgt ein kleines Wespenvolk pro Tag. Außerdem bestäuben Wespen Pflanzen und beseitigen die Reste toter Tiere. Aus Sicht der Menschen könnte man sagen: Sie machen sich im Garten nützlich. Auch für andere Tierarten sind Wespen wichtig. Sie stehen auf dem Speiseplan einiger Vögel.

Einige Naturschützer legen sogar Nistkästen für Wespen und Hornissen an. Darin nehmen sie zum Beispiel Wespenvölker auf, die umziehen mussten. Da Wespen immer weniger geeignete Nistplätze in der Natur finden, nisten sie manchmal so nahe am Menschen, dass es für ihn gefährlich wird. Zum Beispiel im Rolladenkasten. Fachleute können dann helfen, das Volk umzusiedeln.