21. Juli 2022 Landschaften & Ökosysteme

Wie geht es dem Meer?

Über zwei Drittel der Erde sind von den Weltmeeren bedeckt. Damit sind die Ozeane das weltweit größte Ökosystem. Doch die Meere stehen unter Stress. Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen?

Das Meer ist für viele Menschen ein beliebtes Reiseziel. Doch es ist nicht nur ein Erholungsort, sondern auch ein überaus wichtiges Ökosystem: Es ist Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

Laut Fachleuten geht es den Weltmeeren im Moment allerdings nicht sehr gut. Mit welchen Problemen haben die Ozeane zu kämpfen? Und wie kannst du zum Schutz der Meere beitragen?

Zu viel Plastikmüll

Jedes Jahr gelangen viele Millionen Tonnen Plastik ins Meer. Ein Teil stammt von Schiffen. Fischkutter zum Beispiel verlieren Plastiknetze. Der Großteil des Mülls stammt allerdings von Land. Häufig werden Tüten, Flaschen und andere Verpackungen achtlos in der Natur entsorgt. Wind und Regen treiben die Abfälle zu Flüssen und anderen Gewässern. Darüber gelangen sie dann ins Meer.

Das ist ein Problem, da viele Tiere sich durch den Plastikmüll verletzen können. Zudem wird Plastik in der Natur nicht vollständig auflöst. Eine Plastiktüte benötigt zehn bis zwanzig Jahre, bis sie sich durch Salzwasser und Sonne zersetzt. Eine Plastikflasche braucht sogar mehrere hundert Jahre.

Jedoch bleiben auch danach sehr kleine Plastikteilchen zurück, sogenanntes Mikroplastik. Auch wenn man diese kleinen Plastikteilchen kaum noch mit bloßem Auge sehen kann, sind sie ein Problem. Oft verwechseln Fische und andere Meeresbewohner sie mit Nahrung.

Zu viel Fischfang

Nicht nur der Plastikmüll bedroht Tiere im Meer. Momentan werden mehr Fische gefangen, als neue geboren werden. Das nennt man Überfischung. Viele Arten sind dadurch vom Aussterben bedroht.

Häufig werden beim Fischen sogenannte Grundschleppnetze eingesetzt. Die Netze sind mit Gewichten beschwert, sodass sie über den Meeresboden gezogen werden können. Sie pflügen den Boden regelrecht um und verursachen erheblichen Schaden an der Umwelt. Außerdem fangen sie nicht nur gewünschte Fischarten ein, sondern jede Menge Beifang. Als Beifang bezeichnet man Meerestiere, die unbeabsichtigt im Netz landen. Der Beifang wird zwar wieder zurück ins Meer geworfen, allerdings überleben viele Tiere diese Prozedur nicht.

Erderwärmung

Treibhausgase

Gase wie CO2 verstärken den Treibhauseffekt und beschleunigen so die Erderwärmung.

Ein weiteres Problem für die Meere ist die Klimaerwärmung. Berechnungen von Fachleuten zeigen, dass die Ozeane 2019 so warm waren wie nie zuvor. Das bedroht viele Pflanzen- und Tierarten, da sie in zu warmem Wasser nicht so gut überleben können.

Ein weiteres Problem ist die sogenannte Versauerung des Meerwassers. Sie entsteht, indem Meere das klimaschädlich Treibhausgas Kohlenstoffdioxid (CO2) aufnehmen. Je mehr CO2 in der Luft enthalten ist, desto mehr nehmen die Meere auf. Dadurch wird das Wasser sauer. Die Versauerung bedroht viele Lebewesen, wie Korallen und Muscheln, da sie nicht an den sauren Lebensraum angepasst sind. 

Wie kannst du zum Meeresschutz beitragen?

So vermeidest du Abfall

ÖkoLeo stellt dir hier Tipps vor, wie du weniger Müll produzierst.

Von Hessen aus benötigt man mit dem Auto etwa fünf Stunden bis zum nächsten Meer. Das klingt sehr weit weg. Doch auch von Hessen aus kann man den Zustand der Meere beeinflussen. Wenn viele Menschen ihre Abfälle achtlos in der Umwelt entsorgen, landet immer mehr Plastikmüll im Meer. Daher kann es helfen, Abfälle zu vermeiden. Das geht über verschiedene Wege. Du kannst zum Beispiel anstelle von Einweg- lieber Mehrwegflaschen benutzen, oder dein Schulbrot in einer wiederverwendbaren Brotdose mitnehmen. 

Du kannst dich sogar gemeinsam mit deiner Klasse für den Umweltschutz einsetzen. In Hessen gibt es einmal im Jahr die Aktion "Sauberhafter Schulweg", bei der ihr gemeinsam Müll aufsammelt.

Als Faustregel gilt, dass alles, was gut und nachhaltig für das Klima ist, auch die Ozeane schont. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler raten, die Erderwärmung auf ein Minimum zu begrenzen, um weitere Schäden durch die Klimakrise zu vermeiden.

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