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Citizen Science: Forschen wie die Profis

Du möchtest selbst an einem echten Forschungsprojekt mitwirken und dabei sogar zum Umweltschutz beitragen? ÖkoLeo stellt vier Projekte zum Mitmachen vor!

Datum

18. Mai 2022

Uhrzeit

Du kannst bei wissenschaftlichen Projekten mitwirken, obwohl du kein Profi bist. Das nennt man "Citizen Science" und heißt auf Deutsch "Bürgerforschung". Bei solchen Forschungsprojekten kann jeder mitmachen. Das bietet für die Wissenschaft große Vorteile. Zum Beispiel wenn man herausfinden möchte, welche Vögel in Deutschland leben. Hier gilt: Je mehr Menschen an unterschiedlichen Orten in Deutschland Vögel beobachten, desto mehr Informationen bekommen die Forschenden.

ÖkoLeo zeigt dir vier tolle Projekte, bei denen du gerade mitmachen kannst.

1. Auf Insektensuche gehen

Wie geht es den Insekten?

Manche Insekten sieht man nur noch selten. Woran liegt das?

Hier wirst du selbst zum Insektenforscher oder zur Insektenforscherin! Der Naturschutzbund (NABU) veranstaltet gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) die Mitmach-Aktion "Insektensommer". Die Aktion findet vom 3. bis zum 12. Juni und vom 5. bis zum 14. August 2022 statt.

Insekten sind für unsere Umwelt sehr wichtig. Sie bestäuben zum Beispiel Pflanzen. Nur so können Samen und Früchte entstehen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Insekten deutlich zurückgegangen. Mithilfe des Projektes soll herausgefunden werden, wie viele Insektenarten es in Deutschland noch gibt und wo diese vorkommen. Je mehr Menschen mitmachen, desto besser!

Du kannst im Garten auf Entdeckungstour gehen oder einen Ausflug machen. Nimm dir etwa eine Stunde Zeit. Die meisten Insekten entdeckst du an windstillen, sonnigen Tagen. Ein Insekt zu bestimmen, kann knifflig sein. Ein Bestimmungsbuch oder der Online-Bestimmungsschlüssel helfen dir.

Lupen sind nützlich, um kleinere Krabbeltiere zu entdecken. Mit einer Kamera kannst du deine Entdeckungen fotografieren und dokumentieren. Als Zählhilfe nutzt du das Meldeformular, in das du alle wichtigen Beobachtungen einträgst. Diese meldest du anschließend über die Internetseite des NABU oder eine eigene App.

2. Dem Feldhamster auf der Spur

Ein Feldhamster, der Körner isst.
Der Feldhamster ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. (Bild: SgH / Pixabay.com / Pixabay Lizenz)

Feldhamster und die Landwirtschaft

Früher hat der Feldhamster viel Nahrung auf Feldern gefunden. Doch die Landwirtschaft bedroht seinen Lebensraum.

Auch größeren Tieren kann man helfen, zum Beispiel dem Feldhamster. Er steht auf der "Roten Liste". Das heißt, dass er in Deutschland vom Aussterben bedroht ist. Das Schutzprojekt "Feldhamsterland" dient dazu, den Lebensraum des Feldhamsters zu schützen.

In Hessen leben Feldhamster im Rhein-Main-Gebiet und der Wetterau. Für das Projekt werden Freiwillige benötigt, die ermitteln, wo genau die Tiere noch leben. Die Suchaktionen finden von Mitte April bis August statt.

Du möchtest mithelfen? Dann nimm Kontakt auf mit der Projektleitung in deinem Bundesland. Gemeinsam vereinbart ihr ein Datum und einen Treffpunkt für die Suche.

3. Bäume untersuchen

Viele Bäume stehen durch zunehmende Trockenheit unter Stress. Mithilfe der Wissenschaft können Informationen über die Gesundheit der Bäume gesammelt werden. Diese Informationen sind wichtig, damit die Natur geschützt werden kann.

Um herauszufinden, wie es den Bäumen in deiner Stadt geht, kannst du beim Projekt "TreeChecker" mitmachen. Suche dir einen Baum für deine Beobachtungen aus und notiere sie auf deinem Beobachtungsbogen.

Falls du Schwierigkeiten bei der Bestimmung der Baumart hast, kann dir zum Beispiel die Pl@ntNet-App helfen.

Für die Erkennung von möglichen Pflanzenkrankheiten gibt es einen eigenen Bogen. Anhand der Bilder kannst du vergleichen, ob dein Baum auch die gezeigten Symptome aufweist. Zuletzt trägst du alles auf der Seite von TreeChecker ein.

4. Schlüsselblumen finden

Das Bild zeigt Schlüsselblumen auf einer Wiese.
Auf Wiesen oder Graslandschaften kannst du am besten auf die Suche nach Schlüsselblumen gehen. Sie blühen von März bis Juni. (Bild: KRiemer / Pixabay.com / Pixabay Lizenz)

 

Manchmal sagt der Zustand von Pflanzen und Tieren sogar etwas über die Gesundheit anderer Arten aus. So ist es bei der Schlüsselblume. Sie ist ein sogenannter Modellorganismus. Expertinnen und Experten können anhand der Schlüsselblume ableiten, wie es anderen Wiesenpflanzen in der Region und in ganz Europa geht. Auch Rückschlüsse auf den Zustand der Insekten, welche die Blumen bestäuben, sind möglich.

Du kannst helfen, indem du beim Projekt "Findet die Schlüsselblume" mitmachst und möglichst viele der Blumen aufspürst.

Bei einigen Schlüsselblumen musst du ganz genau hinsehen. Gesucht werden die "Echten Schlüsselblumen". Halte einfach auf einem Spaziergang Ausschau nach den gelben Blumen und schaue dir die Blüte genau an. Hilfe bei der Bestimmung findest du hier.

Die Ergebnisse lädst du dann auf der Internetseite des Projekts hoch. So lieferst du den Forscherinnen und Forschern Material, das sie untersuchen können.

Auf dieser Internetseite findest du weitere Projekte. Such dir einfach ein Projekt aus, das dich interessiert. Achte beim forschen aber immer darauf, vorsichtig mit Natur und Tieren umzugehen und nichts zu beschädigen.

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