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So wird dein Garten Bienenfreundlich

Auf den großen Feldern in der Landwirtschaft und in aufgeräumten Gärten finden Bienen, Käfer und Schmetterlinge kaum Nahrung und Unterschlupf. Mit einem naturnahen, insektenfreundlichen Garten oder bunten Blumen auf dem Balkon kannst du ihnen helfen.

Datum

09. Mai 2024

Uhrzeit

Honigbienen, Wildbienen und Schmetterlinge brauchen eine möglichst große Vielfalt von Blütenpflanzen. Doch in der Landwirtschaft werden nur wenige Sorten angebaut, auf vielen landwirtschaftlich genutzten Wiesen wächst vor allem Gras und sogar in vielen Gärten gibt es nur wenige Blüten. Dabei ist ein bunter Garten oder Balkon nicht nur gut für Insekten, sondern auch viel hübscher.

Tipps für Garten und Balkon

In diesen Infos zum Herunterladen findest du auch einen Blühkalender.

Und: Je mehr Insekten von Blüte zu Blüte fliegen, desto vielfältiger ist auch die Natur. Denn die Pflanzen brauchen Insekten, um sich zu vermehren. Viele Pflanzen können nur dann Früchte und Samen bilden, wenn sie zuvor von Insekten bestäubt wurden. Das gilt nicht nur für die Wildpflanzen, von denen sich die Wildtiere ernähren. Sondern auch für Obstbäume und für viele Gemüsesorten. Wenn es keine Insekten gäbe, könnten wir Menschen viel weniger Äpfel, Birnen, Tomaten und Gurken ernten.

Wie legst du eine Bienenweide an?

Blumenwiese in einem Garten
Am besten für die Bienen ist ein großes und vielfältiges Blütenangebot. (Bild: marneejill / flickr.com / CC BY 2.0)

Deswegen bemühen sich viele Menschen darum, den Insekten zu helfen. Eine Möglichkeit ist es, heimische Wildblumen zu säen oder solche Blütenpflanzen zu pflanzen, die Bienen, Schmetterlinge, Käfer und Co. besonders gerne mögen. Denn: Nicht alles, was im Garten und auf dem Balkon blüht, ist für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gut geeignet.

Als Grundregel kannst du dir merken: An offenen Blüten finden viel mehr Insektenarten Futter als an geschlossenen Blüten. Und: Je mehr heimische Pflanzenarten du aussäst oder pflanzt, desto besser. Denn viele unserer heimischen Insektenarten haben sich über eine lange Zeit hinweg auf ganz bestimmte Pflanzenarten spezialisiert.

Pflanzentipps für den Garten

Finde in unserer Bildergalerie bienenfreundliche Pflanzen.

Um möglichst vielen verschiedenen Arten Nahrung zu bieten, kannst du aber auch Wildblumenmischungen aussäen. Im Gartenmarkt findest du inzwischen ein großes Angebot solcher Mischungen. Sie werden „Bienenweide“ genannt und enthalten oft Samen von vielen verschiedenen Arten. Dazu gehören zum Beispiel Klee, Sonnenblumen, Kamille, Ringelblumen, Klatschmohn, Disteln und Dill. Manchmal sind zusätzlich aber auch exotische Arten enthalten, die zwar schön aussehen, aber den Insekten nicht viel nützen. Achte deshalb beim Kauf unbedingt darauf, dass auf der Tüte “heimisch” steht.

Wie wird ausgesät?

Wildblumen säst du am besten zwischen April und Juni. Dazu brauchst du einen lockeren, sandigen Boden. Wenn euer Gartenboden eher lehmig ist, harke einfach etwas Sand unter. Für Wildblumen im Blumenkasten nimmst du am besten “Kräuter- und Anzuchterde” (so steht es auf der Tüte). Streue die Samen auf die Erde und drücke sie gut an. Achte darauf, dass die Erde in den ersten Wochen immer feucht ist. Aber aufgepasst: Gieße vorsichtig, damit die feinen Samen nicht weggespült werden.

Was du sonst noch im Garten tun kannst

Insektenhotel
Nisthilfen für Wildbienen und andere Insekten – sogenannte "Insektenhotels" – kannst du bauen oder fertig kaufen. (Bild: Manu / flickr.com / CC BY-SA 2.0)

Wenn ihr im Garten Rasen habt, dann mäht nicht die ganze Fläche, sondern immer nur einen Teil. So bleiben immer ein paar Gänseblümchen und Kleeblüten erhalten, an denen die Insekten weiterhin Nektar sammeln können. Auch heimische Sträucher wie zum Beispiel Weißdorn, Schlehe, Wildkirsche, Ilex und viele weitere bieten mit ihren Blüten den Insekten Nahrung. Und auch die Vögel haben etwas davon, wenn im Herbst die Früchte der Sträucher reif sind.

Nistmöglichkeiten für Wildbienen

Wildbienen: Unglaubliche Vielfalt

Biologe Stefan Tischendorf erklärt im Interview, warum Wildbienen so wichtig für die Natur sind.

In Deutschland gibt es mehr als 560 verschiedene Wildbienenarten. Wenn du an einem sonnigen Frühlingstag das laute Summen von einer Vielzahl Bienen an einem Apfelbaum hörst, dann sind darunter mehr Wildbienen als Honigbienen. Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, tragen einen großen Anteil daran, dass wir Obst und Gemüse ernten können. Im Gegensatz zu den Honigbienen leben die meisten Wildbienenarten aber nicht in Völkern, sondern alleine. Man nennt sie auch "solitär lebende Bienen". Doch sie sind in Gefahr: Fast die Hälfte von ihnen steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Um diesen wichtigen Insekten zu helfen, kannst du im Garten und auf dem Balkon viel tun, denn Wildbienen benötigen besondere Plätze, damit ihr Nachwuchs heranwachsen kann. Sie legen ihre Eier zum Beispiel in hohle Pflanzenstängel, in altes Holz oder in die Erde. Je aufgeräumter es im Garten aussieht, desto weniger Unterschlupfmöglichkeiten finden sie.

Lass einfach im Herbst die Stängel der abgeblühten Blumen stehen. In einer sonnigen, ruhigen Ecke des Gartens kannst du auch totes Holz und Strauchschnitt liegen lassen. Das hilft nicht nur den Bienen, sondern ist auch für viele andere Insekten ein guter Unterschlupf. Vielleicht entdeckt sogar ein Igel den Platz und überwintert hier?

Künstliche Nisthilfen bauen

Ein von Menschen erbautes Insektenhotel
Hier finden die wilden Bienen Nistmöglichkeiten. In den verschlossenen Löchern hat eine Biene schon Eier abgelegt. (Bild: Peterkkgmbh / pixabay.com / Pixabay Lizenz)

Manche Wildbienenarten und andere nützliche Insekten wie zum Beispiel Florfliegen und Ohrwürmer nutzen auch künstliche Nisthilfen. Die kannst du sogar selbst bauen! Wie das genau geht, wird dir auf der Kinderseite der Naturdetektive erklärt.

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