15. April 2016 Energie

Bioenergie: mehr Strom und Wärme aus Abfall

In Hessen werden Abfälle und Reststoffe immer wichtiger – und zwar für die Gewinnung von Strom und Wärme. Um welche Abfälle es sich handelt und was genau Bioenergie ist, erklärt dir ÖkoLeo.

Bioenergie steht für Energie, die aus sogenannter Biomasse gewonnen wird. Dazu gehören alle Stoffe, die von Pflanzen und Tieren stammen – zum Beispiel Holz und landwirtschaftlich angebaute Pflanzen wie Mais. Aber auch Essensreste einschließlich Tierprodukte sind Biomasse. Neben Wind- und Sonnenenergie gehört auch "Bioenergie" zu den erneuerbaren Energien.

Obwohl Pflanzen immer wieder nachwachsen, sind sie dennoch nicht unbegrenzt verfügbar, so dass sie mit Sorgfalt zu nutzen sind. Dagegen sind andere Rohstoffe, aus denen Energie gewonnen wird, irgendwann aufgebraucht. Dazu gehören Kohle, Erdöl und Erdgas. Bei diesen sogenannten fossilen Rohstoffen gibt es ein weiteres Problem: Wenn sie zur Energiegewinnung verbrannt werden, gelangt das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) in die Luft. Biomasse kann klimafreundlicher sein. Allerdings nur, wenn so viel genutzt wird, wie nachwächst. Denn Pflanzen brauchen Kohlendioxid. Wenn sie wachsen, entziehen sie es der Luft.

Abfall und Reststoffe sinnvoll verwerten

In Hessen hatte die Bioenergie im Jahr 2014 einen Anteil von 70 Prozent an der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. Das bedeutet, dass mehr Strom und Wärme aus Biomasse gewonnen wurde als aus Wind und Sonne.  Diese Daten hat das hessische Umweltministerium in einem Bericht zur Bioenergie im April 2016 veröffentlicht.

Wenn Bioenergie aus Abfall und Reststoffen gewonnen wird, ist das besonders nachhaltig. Denn dann wird die Biomasse gleich mehrmals genutzt. Auch der Biomüll aus dem Haushalt kann zu Bioenergie umgewandelt werden. Deshalb sollte er getrennt gesammelt werden!

Laut Bericht ist die Menge der Energie aus Biomasse ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Seit 2008 beträgt der Anstieg 66 Prozent. Das heißt, zur damals erzeugten Energie kamen noch einmal zwei Drittel dazu.

Allein im Jahr 2014 wurden durch die Nutzung von Bioenergie 3,7 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 eingespart, berichtet das Ministerium. Sie wären in die Atmosphäre gelangt, wenn die Energie statt aus Biomasse aus Kohle, Öl und Erdgas erzeugt worden wäre. Die Biomasse, aus der im Jahr 2014 Strom und Wärme produziert wurde, war zu 40 Prozent Abfall und Reststoffe.