Pilze sammeln: Darauf musst du achten
Pilze sammeln macht Spaß. Doch Pilze sammeln ist ein Spaß für Kenner. Denn unter den vielen verschiedenen Pilzarten in Deutschland gibt es auch sehr giftige. Pilzexperte Harald Lutz vom NABU in Worfelden hat für ÖkoLeo die fünf wichtigsten Regeln für das Pilzesammeln zusammengefasst. Außerdem hat er gute Tipps für dich, wann und wo du am besten Pilze sammeln kannst.
5 goldene Regeln
Regel 1: Die wichtigste Regel beim Pilze sammeln lautet: Ernte nur das, was du absolut sicher kennst und bestimmen kannst. Wenn du nicht sicher bist, lasse den Pilz stehen. Denn leider hat manch essbarer Pilz einen giftigen Doppelgänger. Bei diesen Pilzen muss man schon ganz genau hinschauen und sich gut auskennen, um sicher zu sein.
Pilzberatung
Hier bekommst du Hilfe!
Regel 2: Nimm immer eine erwachsene Person mit zum Pilze sammeln und lass dir bei der Bestimmung der Pilze helfen, zum Beispiel von Pilzberaterinnen und Pilzberatern.
Regel 3: Wenn du Spaß am Pilzesammeln hast, nimm zum Einstieg an einer Pilzführung teil. Dabei lernst du die wichtigsten Pilze kennen und bekommst wertvolle Sammeltipps.
Interview mit Harald Lutz
Wie wird man Pilzberater?
Wenn du schon ein paar Pilze kennst und weitere Arten kennen lernen möchtest, nimm beim nächsten Mal zwei Körbe mit in den Wald. In den einen legst du die Pilze, die du bestimmen kannst und essen möchtest, im anderen sammelst du zwei bis drei unbekannte Arten. Merke dir den Fundort und zeige diesen Korb den Profis von der Pilzeberatung. So lernst du nach und nach immer neue Pilzarten kennen.
Regel 4: Verlasse dich niemals auf die Angaben in einer Pilz-App. Davon gibt es zwar viele, aber keine von ihnen ist absolut zuverlässig. Denn um einen Pilz zu bestimmen, reicht ein Foto nicht aus. Man muss wissen, wo der Pilz wächst, wie sein typischer Geruch ist und man muss ihn von allen Seiten betrachten. Das kann keine Pilz-App!
Regel 5: Sammle nur so viele Pilze wie du noch am selben Tag verarbeiten kannst. Pilze verderben schnell und können ungenießbar werden, selbst wenn man es ihnen noch nicht ansieht.
Wann kann man Pilze finden?
Pilze lieben feuchtwarmes Wetter. Auch wenn viele Menschen den Herbst als Pilzzeit bezeichnen, kannst du Pilze zu jeder Jahreszeit finden. Wenn es warm ist und regnet, sprießen die Pilze aus dem Boden, auch im Frühling und Sommer. Mit ein bisschen Glück findest du dann sogar mehr Steinpilze und Pfifferlinge als im Herbst, weil niemand sonst sie sammelt.
Wo geht man am besten auf Pilzsuche?
Geheimnisvolle Pilze
Warum der Wald sie braucht
Die allermeisten Pilzarten wachsen im Wald. Maronen kannst du meist unter Kiefern und Fichten finden. Unseren häufigsten Steinpilz, den Kiefernsteinpilz, findest du unter Kiefern. Pfifferlinge wachsen gerne in Laub- und Nadelwäldern, oft direkt am Wegesrand. Der Parasolpilz oder Riesenschirmling wächst am Waldrand, denn er mag es gerne etwas heller.
Selbst an Straßenrändern kann man Pilze finden. Die solltest du aber lieber nicht essen, weil sie durch die Abgase der Autos verunreinigt sind. Lass auch sehr kleine Pilze lieber stehen, damit sie noch ein wenig wachsen können. Alte Pilze oder solche mit Fraßspuren von Waldtieren solltest du ebenfalls im Wald lassen.
Was du sonst noch beachten solltest
Um das unterirdische Wurzelgeflecht der Pilze zu schützen, schneidest du die Pilze, die du kennst, am besten mit einem scharfen Messer knapp über dem Boden ab.
Wenn du kein Messer zur Hand hast oder wenn du den Pilz von jemandem bestimmen lassen möchtest, drehe ihn behutsam aus dem Boden. So bleiben wichtige Bestimmungsmerkmale erhalten.
Die gesammelten Pilze transportierst du am besten in einem luftigen Korb. So bleiben sie länger frisch.
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