19. November 2015 Wasser, Luft & Boden, Klimaschutz

Plastik im Meer: winzige Teile, großer Schaden

Plastik im Duschgel? Ja, das gibt es. In einigen Kosmetikprodukten sind winzige Kunststoffteile enthalten. Sie werden Mikroplastik genannt. Fachleute haben untersucht, wie viel Plastik dadurch ins Meer gelangt. Denn dort bedroht Plastikmüll viele Tierarten.

Schon länger ist bekannt, dass sich in den Meeren riesige Mengen Müll verbreitet haben. Sogar in menschenleeren Gegenden findet sich Müll. Das meiste davon ist Plastik. 

Besondere Sorgen machen den Fachleuten die ganz kleinen Teile aus Plastik, sogenannte Mikroplastik. Sie sind nur wenige Millimeter groß oder noch kleiner. Mikroplastik kann von vielen Tierarten verschluckt werden, zum Beispiel von Fischen oder Meeresvögeln. Die Tiere können Plastik nicht verdauen und daran sterben. Die Teile können auch innere Verletzungen bei den Tieren verursachen oder giftig sein.

Außerdem kann Plastik auf diese Weise in die Nahrungskette gelangen. Wenn zum Beispiel ein Fisch Plastik verschluckt und dieser Fisch gefangen wird, kann der Kunststoff schließlich auf unseren Tellern landen.

Wie gelangen die winzigen Plastikteile in die Umwelt?

Auf Kosmetik mit Mikroplastik kann man verzichten, es gibt genügend Alternativen! Produkte mit Plastik erkennst Du daran, dass "Polyethylen" bei den Inhaltsstoffen aufgeführt wird.

Mikroplastik ist in manchen Produkten enthalten, die wir täglich verwenden. Sogar in einigen Duschgels und in Zahnpasta! Das Umweltbundesamt hat untersuchen lassen, wie viel davon hergestellt wird. Dabei kam heraus, dass in Deutschland pro Jahr rund 500 Tonnen der winzigen Plastikteile für Kosmetik benutzt werden. Das ist eine Menge: Man bräuchte mehr als 12 große Lastwagen, um sie zu transportieren.

Die Untersuchung ergab aber, dass noch viel mehr Mikroplastik auf andere Weise in die Umwelt gelangt. Über 100.000 Tonnen werden zum Beispiel in Kunststoffwachsen verwendet. Sie sind in manchen Heißklebern, Lacken oder Druckfarben enthalten. Der dringendste Rat der Fachleute lautet jedoch, dass vor allem der "normale"Plastikmüll viel weniger werden muss. Denn der größte Teil von Mikroplastik im Meer entsteht dadurch, dass sich größere Teile zersetzen. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können helfen, den Müll im Meer zu verringern. Das Umweltbundesamt rät, Plastikmüll so weit wie möglich zu verringern. Zum Beispiel sollte man Einwegprodukte und -verpackungen aus Kunststoff vermeiden und stattdessen Mehrwegflaschen, Stofftragetaschen oder Papiertüten benutzen. Wenn doch Müll anfällt, sollte man ihn immer richtig entsorgen, damit er nicht in die Umwelt gelangt.