28. April 2020 Tiere, Landschaften & Ökosysteme

Bilderserie: Hamster, Rebhuhn & Co. – Welche wilden Arten leben in den Feldern?

In der hessischen Ackerlandschaft gibt es nicht nur Nutzpflanzen wie Getreide. Auch viele wilde Tier- und Pflanzenarten finden sich dort. Einige waren früher sehr häufig, sind heute aber fast verschwunden.

Äcker finden sich überall. Ungefähr die Hälfte der Fläche von Deutschland wird für die Landwirtschaft benutzt. Sie sind auch ein wichtiger Lebensraum für wildlebende Tiere und Pflanzen. Doch in den vergangenen Jahrzehnten sind viele von ihnen seltener geworden. Warum genau? Das zeigt das Beispiel der folgenden Arten.

Feldhamster

Ein Feldhamster auf einer Wiese
Feldhamster gehörten früher zu den häufigsten Kleinsäugern. (Bild: Sphoo / wikimedia.commons.org / CC BY-SA 4.0)

Feldhamster sind größer als die Hamster, die als Haustiere gehalten werden. Sie können 20 bis 35 cm groß werden. Man erkennt sie an ihrem auffälligen bunten Fell und dem schwarzen Bauch. Feldhamster bauen oft Höhlen unter Getreidefeldern. Sie ernähren sich vor allem von Getreidekörnern, Kräutern, Rüben und Kartoffeln.

Noch bis in die 1970er-Jahre hinein gehörten Feldhamster zu den häufigsten kleinen Säugetierarten Deutschlands. Heute gibt es nur noch sehr wenige. Zeitweise galten die Tiere sogar als verschollen.

Grund ist, dass sich die Landwirtschaft verändert hat. Dadurch finden Feldhamster weniger Nahrung und Lebensräume. Die Felder sind größer geworden, und es werden nur noch wenige verschiedene Pflanzen angebaut.

Um Hamster zu schützen, können zum Beispiel während der Getreideernte kleine Flächen stehengelassen werden. Dort finden die Feldhamster dann weiterhin Nahrung und Unterschlupf. Es hilft ihnen auch, wenn es am Rande der Felder Streifen mit wild wuchernden Pflanzen gibt.

Rebhuhn

Ein Rebhuhn auf einer Wiese.
Rebhühner brauchen Verstecke und Nahrung. (Bild: David Galavan / commons.wikimedia.org / CC BY 2.0)

Rebhühner lebten ursprünglich in Steppenlandschaften. Doch im Mittelalter rodeten die Menschen viele Wälder und vergrößerten Äcker und Weiden. Das Rebhuhn zog also um, und findet sich heute vor allem an Rändern von Feldern.

Es ist sehr selten geworden. Dafür gibt es mehrere Gründe. Ein Grund ist, dass die Menschen es seit Jahrhunderten jagen und essen. Der andere Grund ist, dass Lebensräume und Nahrung der Rebhühner verschwinden. Sie brauchen Flächen, wo sie sich zwischen wild wuchernden Pflanzen verstecken und brüten können. Und sie brauchen Insekten als Nahrung. Doch durch die Landwirtschaft verschwinden ungenutzte Flächen. Und wegen der Schädlingsbekämpfungsmittel fehlen Insekten.

Wie bei Feldhamstern und Lerchen hilft es Rebhühnern, wenn nach der Ernte nicht nur riesige kahle Ackerflächen übrigbleiben. Zu ihrem Schutz sollte es auch Brachflächen geben, die nicht für die Landwirtschaft genutzt werden. Dort finden sie Verstecke und Nahrung. Rebhühnern hilft es auch, wenn nach der Getreideernte Stoppelfelder stehenbleiben. Heute werden diese meistens direkt nach der Ernte gepflügt.

Feldlerche

Eine Feldlerche mit offenem Schnabel
Die Feldlerche, der Vogel des Jahres 2019, ist eine stark gefährdete Art in Hessen. (Bild: Neil Smith / commons.wikimedia.org / CC BY-SA 2.0)

Bei der Feldlerche verrät schon der Name, wo sie am häufigsten zu finden ist. Ähnlich wie das Rebhuhn findet auch die Feldlerche immer weniger geeignete Lebensräume. Auch für sie wäre mehr Vielfalt auf Feldern und Wiesen wichtig.

Eine Maßnahme zum Schutz dieser Art sind die sogenannten "Lerchenfenster". Das sind möglichst große, rechteckige Flächen in Wiesen und Feldern, die nicht abgeerntet oder gemäht werden.

Ackerwildkräuter

Viele wilde Kräuter wie der Venus-Frauenspiegel können nur überleben, wenn die Landwirtschaft Rücksicht nimmt. (Bild: Stefan Lefnaer / commons.wikimedia.org / CC BY-SA 3.0)

Nicht nur Tiere, auch viele Pflanzenarten wachsen auf Feldern und Wiesen. Schon wenn man auf Felder blickt, wird klar, dass es nur wenig Platz für sie gibt. Ackerwildkräuter können entweder zwischen den Nutzpflanzen wachsen oder am Rand der Felder.

Ackerflächen werden jedoch heute möglichst komplett ausgenutzt. Zwischen Acker und Wegen gibt es kaum noch Flächen, auf denen Pflanzen wild wachsen können. Auf den Feldern sind nur Nutzpflanzen erwünscht. Und mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln, die darauf verwendet werden, kommen Ackerwildkräuter oft nicht gut zurecht. Viele sind selten geworden oder sogar vom Aussterben bedroht.

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