25. Februar 2020 Wetter & Jahreszeiten

Natur-Kalender: Entdecke die Zeichen der Jahreszeiten

Wann ist noch Winter? Und wann beginnt der Frühling? Wir Menschen verlassen uns meist auf den Kalender. Pflanzen und Tiere dagegen "spüren" die Jahreszeiten – und zeigen das. Zu jeder Zeit im Jahr kannst du ihre Zeichen beobachten.

Laut unserem Kalender gibt es nur vier Jahreszeiten. An ganz bestimmten Tagen endet demnach eine Jahreszeit und die nächste beginnt. Sicher hast auch du schon einmal erlebt, dass die kalendarischen Jahreszeiten nicht damit zusammenpassen, was in der Natur passiert. Zum Beispiel, wenn es in den Wintermonaten Januar und Februar ungewöhnlich mild ist und man sich fühlt, als wäre der Frühling ganz nah.

Statt nach dem Kalender kann man das Jahr auch danach einteilen, was in der Pflanzenwelt passiert. Das tun zum Beispiel Fachleute, die sich mit dem Klima beschäftigen. Denn Pflanzen "spüren", wie sich das Wetter entwickelt, und richten sich danach. Teilt man das Jahr nach den Erscheinungen in der Pflanzenwelt ein, kommt man auf ganze zehn Jahreszeiten! Sie werden "phänologische Jahreszeiten" genannt.

Der phänologische Kalender

Alle Zeichen der Natur im Überblick

Der "phänologische Kalender" kennt keine festen Termine für den Beginn der Jahreszeiten. Stattdessen markieren bestimmte Entwicklungen in der Natur den Wechsel der Jahreszeiten. Es sind Entwicklungen, die sich Jahr für Jahr wiederholen, wie zum Beispiel der Beginn der Blüte bestimmter Pflanzen. Je nach Wetter entwickeln sich die Pflanzen jedes Jahr zeitversetzt.

Auch wenn die phänologischen Jahreszeiten sich nicht mit unserem Kalender decken, sind die Jahreseinteilungen ähnlich. Wenn du auf die Zeichen des phänologischen Kalenders achtest, kannst du ziemlich genau erkennen, wann zum Beispiel der Frühling "so richtig" beginnt.

Der Vorfrühling löst den Winter ab

Die erste Jahreszeit im phänologischen Kalender ist der Vorfrühling. Wenn es laut Kalender noch mitten im Winter ist, zeigen sich die ersten Vorboten des Frühlings. Vielleicht entdeckst du sie schon bei deinem nächsten Spaziergang?

Mitbeobachten auf NaturGucker.de

Frühling ist wenn…

Die Natur kennt kein festes Datum für den Frühlingsanfang. Fest steht: Wegen des Klimawandels beginnt er zunehmend früher!

Der phänologische Kalender ist nützlich, um die Entwicklungen in der Natur von Jahr zu Jahr zu vergleichen: Hat der Vorfrühling letztes Jahr früher oder später eingesetzt als dieses Jahr? Wenn man längere Zeiträume vergleicht, kann man so sogar Rückschlüsse auf Veränderungen des Klimas ziehen.

Wegen des Klimawandels haben sich nicht nur die Durchschnittstemperaturen verändert. Man kann ihn auch an den Pflanzen ablesen. Heute blühen die Pflanzen durchschnittlich 10 Tage früher im Jahr als vor 30 Jahren.

Die Beobachtung der Entwicklungen in der Natur hilft den Fachleuten, den Klimawandel zu erforschen. Weil dafür möglichst viele Daten gebraucht werden, rufen sie dazu auf, bei der Beobachtung zu helfen. Auf der Internetseite NaturGucker.de kannst du sie unterstützen! Dort sammelt das Team vom Deutschen Wetterdienst Daten.

Du kannst dort mitmachen, ohne dich zu registrieren. Du kannst jederzeit Beobachtungsorte und -zeitpunkte in ein Formular eintragen. Außerdem muss natürlich angegeben werden, um welche Pflanze es geht und was genau zu sehen war. Die Beobachtungen kannst du zum Beispiel nebenbei bei Ausflügen sammeln.

Im Vorfrühling ist für die Fachleute besonders interessant, ob du "aufblühende" Pflanzen gefunden hast. "Aufblühende" Pflanzen sind diejenigen, deren Blüten noch frisch und jung aussehen, sich aber an mindestens drei Stellen schon entfaltet haben. Falls du nur Knospen findest, ist das trotzdem interessant. Wähle im Formular also entsprechend "aufblühend" oder "knospend" als Entwicklungsstufe aus.

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