18. Oktober 2017 Tiere

Dem Luchs auf der Spur

Einige wenige der Raubkatzen leben in den hessischen Wäldern. Fachleute versuchen herauszufinden: Wie sieht die Zukunft der Luchse in Hessen aus?

Wie geht es den Luchsen in Hessen? Das ist nicht leicht zu beantworten, denn sie sind sehr selten und leben in großen Waldgebieten. Daher versuchen Fachleute, ihnen auf die Spur zu kommen. Sie stellen zum Beispiel sogenannte Fotofallen auf. Und sie sammeln Hinweise von Forstleuten und Wanderern, die zufällig einem der Tiere begegnet sind. Innerhalb eines Jahres wurden so insgesamt 166 Hinweise gesammelt.

Die Ergebnisse stehen im sogenannten Luchsbericht, der im September 2017 veröffentlicht wurde. Zurzeit sind die Fachleute "vorsichtig optimistisch", wenn es um die Zukunft der Luchse in Hessen geht, heißt es in dem Bericht.  Denn alle beobachteten Raubkatzen sehen gesund aus.  Es wurden keine Luchse gefunden, die an der Krankheit Räude gestorben sind. Das war in den vergangenen Jahren anders.

Die Fachleute sehen das als gute Anzeichen dafür, dass sich der Luchsbestand in Hessen langsam erholt.  Mit "Bestand" ist die gesamte Anzahl der Tiere einer Art in einem bestimmten Gebiet gemeint.

Wie viele Luchse gibt es in Hessen?

Laut Luchsbericht leben in Hessen mindestens vier Luchse – drei Männchen und ein Weibchen. Alle Tiere wurden in Nordhessen gesichtet. Höchstens leben in Hessen zehn der Raubkatzen, schätzen sie Fachleute. Wie viele Luchse es tatsächlich gibt, ist nicht klar. Denn ein und dasselbe Tier kann verschiedene Spuren hinterlassen und somit mehrfach gezählt werden. Und auf Fotos sind verschiedene Tiere nur schwer voneinander zu unterscheiden. 

Dass es in Hessen Luchse gibt, ist nicht selbstverständlich: Denn etwa 150 Jahre lang waren sie verschwunden. Die Raubkatzen waren durch den Menschen ausgerottet worden. Erst im Jahr 1999 wurden wieder die ersten Tiere in Hessen gesichtet. Und im Jahr 2015 konnten besonders viele Luchse beobachtet werden. 

Wo leben die Luchse in Hessen?

Der wichtigste Lebensraum der Luchse in Hessen liegt südöstlich von Kassel, in den Wäldern Söhre, Riedforst und Kaufunger Wald. Dort leben einige Luchse dauerhaft. Seit einigen Jahren ziehen sie auch immer wieder Jungtiere auf. Auch in anderen Regionen werden manchmal Spuren gefunden. Doch scheinen die Tiere dort nicht ständig zu leben.

Die Raubkatzen halten sich am liebsten in großen Wäldern auf. Diese bieten ihnen Schutz, und hier finden sie ihre Nahrung wie zum Beispiel Rehe. Die Luchse verlassen die Waldgebiete nur, wenn sie auf die Jagd gehen oder sich ein anderes Revier suchen.

Wie sieht die Zukunft der Luchse in Hessen aus?

Die Zukunft der Luchse in Hessen ist noch ungewiss. Das heißt: Die Raubkatzen könnten auch wieder aus Hessen verschwinden. Das hängt zum einen damit zusammen, dass die Tiere auch in andere Gebiete wandern, wie zum Beispiel in die benachbarten Bundesländer Niedersachsen oder Thüringen.

Zum anderen kommt es darauf an, wie viel Nachwuchs sie bekommen. Nur eins von fünf Jungtieren erreicht das Erwachsenenalter und kann selbst Junge bekommen. Es müssen also viele Tiere geboren werden oder weitere Luchse "einwandern", damit ihre Zahl zunimmt. 

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