05. Juli 2021 Tiere, Wetter & Jahreszeiten

Ein Bienenvolk im Sommer

In den heißesten Wochen des Jahres, wenn wir Menschen die Sommersonne genießen, rüsten sich Honigbienen bereits für den kommenden Winter. Sobald die Tage wieder kürzer werden – also ab der Sommersonnenwende am 21. Juni –, legt die Bienenkönigin nicht mehr so viele Eier und das Bienenvolk schrumpft. Die Honigproduktion läuft nun auf vollen Touren. Gegen Ende des Jahres müssen die Honigzellen gut gefüllt sein, sonst kann das Bienenvolk die kalte Jahreszeit nicht überstehen.

Um Honig herzustellen, sammeln die Honigbienen Nektar aus Blüten. Damit aus diesem Nektar Honig entsteht, muss sein Wassergehalt stark verringert werden. Dafür sind heiße Sommertage gut, denn dann verdunstet viel Wasser. Doch wird es bei hohen Temperaturen im Bienenstock auch schnell zu heiß. Dann sorgen die Bienen selbst für Abkühlung. Sie bilden lange Ketten vom Inneren bis zum Eingang des Stocks und schlagen mit den Flügeln. Wie kleine Ventilatoren befördern sie die heiße Luft nach außen. Vor dem Flugloch kannst du diesen feinen Luftstrom sogar spüren und ein honigsüßer Duft steigt dir in die Nase.

Produzieren alle Bienen Honig?

Es gibt sehr viele wildlebende Bienenarten, aber nur die Honigbienen stellen Honig her! Einige Wildbienen kannst du hier kennenlernen.

Nun werden auch die Winterbienen geboren. Sie leben länger als die Sommerbienen und werden sechs bis neun Monate alt. Sie müssen fit und ausgeruht sein, damit Volk und Königin den harten Winter überstehen. Die geschäftigen Sommerbienen werden dagegen nur etwa drei Wochen alt.

Da im Hochsommer nicht mehr so viel blüht wie im Frühjahr, kommt es oft zu Räuberei. Fremde Bienen, Hummeln oder Wespen versuchen, an die Honigvorräte zu kommen. Am Flugloch eines Bienenstocks kannst du deshalb nun vermehrt Wächterbienen in Angriffsposition sehen. Mit vollem Körpereinsatz verteidigen sie den Eingang gegen Eindringlinge.

Und noch etwas lässt sich ab August gut beobachten: Dicke Bienen mit großen Augen werden von kleineren Arbeitsbienen an den Flügeln gepackt und aus dem Stock gezerrt. Imker nennen dieses Ereignis Drohnenschlacht. Drohnen sind männliche Honigbienen. Ihre Hauptaufgabe ist die Begattung der Bienenkönigin. Die großen Augen brauchen sie, damit sie beim Hochzeitsflug die Bienenkönigin hoch oben in der Luft entdecken können. Doch im August ist die Zeit der Hochzeitsflüge vorbei. Das heißt, die Drohnen sind nun für das Volk nutzlose Honigfresser. Sie werden regelrecht aus dem Stock herausgeschmissen.

Viele Imkerinnen und Imker erklären und zeigen Kindern gern einen Bienenstock. Sicher gibt es auch Imker in deiner Nähe, bei denen du die Wintervorbereitungen der Honigbienen beobachten kannst!

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