07. April 2020 Tiere

Kröten und Frösche: So kannst du Amphibien beobachten – und den Garten "froschfreundlich" gestalten

Amphibien leben sowohl an Land als auch im Wasser. ÖkoLeo erklärt, wie du diese faszinierenden Tiere beobachten kannst und wie du helfen kannst, sie zu schützen.

Frösche und Kröten haben eine ganz besondere Fähigkeit. Sie können sowohl an Land als auch im Wasser leben! Sie gehören zu den sogenannten Amphibien, und alle Arten von Amphibien haben diese Fähigkeit. Dazu zählen auch Molche, Salamander und Unken.

Amphibien wandern und verwandeln sich

Um Amphibien zu beobachten zu können, musst du ihre besondere Lebensweise kennen. Denn die Tiere wandern zwei Mal im Jahr zwischen verschiedenen Lebensräumen. Und sie verwandeln sich. Tiere derselben Art können im Laufe ihres Lebens ganz unterschiedlich aussehen!

Die erwachsenen Tiere verbringen den Winter versteckt an Land. Im Frühjahr kommen sie aus ihren Verstecken und wandern zu Teichen und kleinen Gewässern. Denn dort legen sie ihre Eier ab, den sogenannten Laich.

Die winzigen Wesen, die aus den Eiern schlüpfen, sehen ganz anders aus als Frösche, Kröten oder Lurche. Man nennt sie Larven. Sie entwickeln sich innerhalb einiger Tage zu Kaulquappen. Ihre Form erinnert entfernt an Fische. Tatsächlich haben Kaulquappen zum Atmen Kiemen, wie die Fische! An Land könnten sie nicht überleben.

Kaulquappen haben einen einem Ruderschwanz und einen Flossensaum. Damit können sie sich gut im Wasser fortbewegen. Der größte Teil des Körpers ist rundlich und schwarz.

Nach etwa zwei Monaten bilden sich langsam Beine und die Lunge, mit der die Tiere Luft atmen können. Die Kaulquappen verwandeln sich in Frösche, Kröten und Lurche. Einige Tage später wandern sie zum ersten Mal an Land.

Kaulquappen im Wasser
Die Kaulquappen der verschiedenen Amphibienarten sehen sich sehr ähnlich. (Bild: analogicus / pixabay.com / Pixabay Lizenz)

So findest du erwachsene Amphibien

Ab dem Frühjahr kannst du erwachsene Molche, Grasfrösche und Erdkröten an kleinen Gewässern finden. Wenig später kannst du darin Kaulquappen finden, bis in den Frühsommer hinein.

Um erwachsene Amphibien zu beobachten, kann es sich auch lohnen, an Orten ohne Gewässer Ausschau zu halten. Zum Beispiel in naturnahen Gärten, Parks und Waldgebieten. Hier jagen manche Amphibienarten nach Würmern, Insekten oder Schnecken. Das passiert vor allem nachts. Tagsüber ziehen sich Amphibien dagegen häufig in Mauerritzen zurück oder unter Haufen aus totem Holz.

Achtung, Krötenwanderung!

Menschen und Amphibien kommen sich häufig in die Quere.

Der beste Zeitpunkt zum Beobachten ist die Dämmerung am Abend, denn dann sind Amphibien am aktivsten. Ideal ist dafür Regenwetter, solange der Regen nicht zu stark ist. Amphibien lieben feuchte Luft, weil ihre Haut nicht austrocknen darf.

Außerdem muss es über 5 Grad Celsius warm sein. Denn Amphibien zählen zu den wechselwarmen Tieren, ihre Körpertemperatur ist von der Umgebung abhängig. Ist es zu kalt, fehlt ihnen die Energie, sich zu bewegen.

Vorsicht beim Beobachten!

Um Amphibien zu finden, kannst du in der Dämmerung auf die Suche gehen. Dafür brauchst du eine starke Taschenlampe. Nimm möglichst auch ein kleines Fernglas mit.

Unterwegs heißt es: Ohren auf! Vor allem zur Paarungszeit quaken männliche Frösche und Kröten teilweise richtig laut. So hörst du, wohin du mit der Taschenlampe leuchten solltest.

Wie bei allen Beobachtungen in der Natur gilt dabei: Sei vorsichtig! Vermeide es, Tiere zu stören oder Pflanzen zu beschädigen.

Mit einem kleinen Fernglas kannst du die Tiere trotzdem schön groß sehen. Denn vor allem kleine Ferngläser haben häufig die Möglichkeit, sie auf eine kurze Entfernung einzustellen.

Die meisten Amphibien kannst du aber auch mit Abstand gut bestimmen.

Darf man Frösche und Kaulquappen fangen?

Hand, die eine Becherlupe mit Kaulquappen hält
Mit einer Becherlupe kannst du Amphibien vorsichtig beobachten. (Bild: BUNDjugend / flickr.com / CC BY 2.0)

Vielleicht hast du schon von Freunden oder Verwandten gehört, die Frösche oder Kaulquappen gefangen haben. Viele Menschen wissen nicht genau, ob das erlaubt ist.

Laut Bundesnaturschutzgesetz ist es grundsätzlich verboten, wildlebende Tiere zu beunruhigen, sie zu fangen, zu verletzten und erst recht, sie zu töten.

Es ist insbesondere verboten, Amphibien für längere Zeit einzufangen. Zum Beispiel, um sie in einem Aquarium zu halten oder um sie in den eigenen Gartenteich zu setzen.

Wenn du besonders vorsichtig bist, kannst jedoch eine Kaulquappe oder einen Frosch für kurze Zeit beobachten, zum Beispiel in einer Becherlupe. Wichtig ist, die Tiere nicht zu verletzen und sofort wieder dort freizulassen, wo man sie gefunden hat.

Im Garten: So kannst du Amphibien helfen
Viele Amphibienarten sind selten geworden, einige sind vom Aussterben bedroht. Das liegt vor allem daran, dass der Mensch die Landschaft verändert. Kleine Teiche und große Pfützen sind selten geworden, weil große Flächen für die Landwirtschaft trockengelegt werden.

Wer einen Garten hat, kann den Amphibien ein wenig helfen. Es muss kein Teich sein. Es hilft bereits, den Tieren Versteckmöglichkeiten zu bieten. Zum Beispiel mit naturnahen Hecken, Holzstapeln, Steinhaufen und Trockensteinmauern.

Wer sogar einen Teich anlegen kann, kann dabei ebenfalls den Amphibien helfen. Tipps dafür geben Naturschutzverbände wie der NABU e.V. auf ihren Internetseiten. Wichtig ist zum Beispiel, dass der Teich tief genug ist, um im Winter nicht zuzufrieren. Und er sollte eine breite Flachwasserzone haben. Denn dort leben Insektenlarven. Sie sind eine wichtige Nahrung für Frösche.

Als kleines Dankeschön "helfen" Amphibien im Garten mit: Sie fressen unter anderem Schnecken und Raupen.

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