10. Februar 2021 Tiere

Vogelzählung: Wie geht es den "Wintervögeln"?

Es ist die größte Mitmach-Aktion für die Wissenschaft in Deutschland: Im Januar haben über 236.000 Menschen Vögel gezählt. Hier sind die wichtigsten Ergebnisse.

Seit vielen Jahren rufen der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) zwei Mal im Jahr zu Zähl-Aktionen auf. An einem bestimmten Wochenende zählen Freiwillige in ganz Deutschland eine Stunde lang alle Vögel, die sie sehen. Gezählt wird in Gärten, auf dem Balkon, am Fenster oder am Stadtpark.

Die Ergebnisse sind wichtig für den Vogelschutz und die Forschung. Denn daran lässt sich ablesen, wie es den einzelnen Vogelarten geht. Werden sie seltener oder häufiger? Darum ist es gut, wenn so viele Menschen wie möglich mitmachen.

Bei der Zählung im Januar 2021 gab es einen tollen Rekord: Über 236.000 Menschen haben mitgezählt. Wer nicht dabei war, kann beim nächsten Mal mitmachen. Die nächste Vogelzählung ist die "Stunde der Gartenvögel". Sie findet vom 13. bis 16. Mai statt.

Vorgestellt: Unsere Wintervögel

Die Ergebnisse

"Faule" Zugvögel?

Durch den Klimawandel werden die Winter milder. Das hat Folgen für die Zugvögel.

Dieses Mal wurden weniger Vögel gezählt als üblich. Es fehlten vor allem Vogelarten, die normalerweise oft an Futterplätzen gesehen werden. Dazu zählen alle Meisenarten, Kleiber, Gimpel und Kernbeißer.

Die Fachleute vermuten, dass das am milden Winter liegt. Denn normalerweise kommen im Winter viele Vögel dieser Arten aus dem Norden nach Deutschland. Dort ist es meistens noch kälter, und die Tiere verbringen bei uns den Winter. Wenn es im Winter warm genug ist, bleiben sie einfach im Norden.

Gleichzeitig bleiben dann auch Vogelarten in Deutschland, die normalerweise im Winter in den Süden ziehen. Sie wurden im Januar häufiger beobachtet als in anderen Jahren.

Sorgen machen sich die Fachleute um die Grünfinken. Dieses Mal wurden sehr wenige gezählt. Vor rund 10 Jahren gab es noch viermal mehr. Das liegt vermutlich daran, dass sich viele Grünfinken mit einer Vogelkrankheit infiziert haben. Die Krankheitserreger breiten sich besonders stark in warmen Sommern aus, weil sie sich in warmen Wasserstellen vermehren.

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