07. Januar 2020 Tiere

Klimawandel: Wird es diese Tiere und Pflanzen in Zukunft noch in Hessen geben?

Der Klimawandel verändert die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen. Das ist klar – aber was bedeutet das eigentlich? Fachleute haben untersucht, welche Arten besonders betroffen sind.

Feuersalamander

Feuersalamander auf dem Waldboden
(Bild: Kathy2408 / pixabay.com / Pixabay License)

Artenvielfalt – was geht mich das an?

Auch wir Menschen brauchen die Vielfalt der Natur.

Feuersalamander bekommen ihren Nachwuchs in kleinen Bächen und Tümpeln, die mit Quellwasser gefüllt sind. Wenn längere Zeit zu wenig Regen fällt, trocknen solche Lebensräume aus. Das war zum Beispiel im Hitzesommer 2018 im Vogelsberg der Fall. Dort trockneten einige Bäche aus, in denen Feuersalamander ihre Eier ablegen. Vermutlich konnten sich Feuersalamander in diesem Jahr dort gar nicht vermehren.

Grasfrosch

Frosch im Wasser
(Bild: Georg_Wietschorke / pixabay.com / Pixabay License)

Der Grasfrosch braucht die richtige Mischung aus Trockenheit und Feuchtigkeit, um sich wohlzufühlen. Sein Kopf muss immer etwas aus dem Wasser schauen, der hintere Teil des Körpers muss im Wasser bleiben.

Der Grasfrosch legt seine Eier in kleinen Teichen und Tümpeln ab. Durch die Folgen des Klimawandels bekommt er nun Probleme, denn es bleibt häufiger für längere Zeit trocken in Hessen. Wenn der Regen ausbleibt, trocknen kleine Gewässer aus. Der Nachwuchs des Grasfroschs kann dann nicht überleben.

Arnika

Arnica-Blüte
(Bild: dimitrisvetsikas1969 / pixabay.com / Pixabay License)

Die Pflanze Arnika ist in Hessen vor allem in den höheren Lagen der Mittelgebirge verbreitet. Man findet sie meist auf nährstoffarmen Böden. Dort gibt es wenig Konkurrenz. Das heißt, auf solchen Böden wachsen nicht so viele Pflanzenarten wie anderswo.

Aber: In Gebirgen gibt es eine besondere Gefahr durch den Klimawandel. Wenn sich das Klima in großer Höhe verändert, ist ein Rückzug von Arten in noch höher gelegene Lebensräume oft nicht mehr möglich.

Die Pflanze Arnika ist außerdem darauf eingestellt, mit wenig Nährstoffen auszukommen. Die Klimaerwärmung bringt es jedoch mit sich, dass mehr Nährstoffe für Pflanzen zur Verfügung stehen. Das könnte Arten wie Arnika überfordern.

Kuckuck

Kuckuck auf Ast
(Bild: Ron Knight / commons.wikimedia.org / CC BY 2.0)

Viele Vögel haben sich der Klimaerwärmung angepasst und kommen jetzt früher aus ihren Winterquartieren zurück als noch vor einigen Jahren. Besonders gut angepasst sind Arten, die nur kurze Strecken zurücklegen. Der Kuckuck allerdings legt eine lange Strecke zurück – er überwintert in Afrika. Und er scheint sich noch nicht an den Klimawandel angepasst zu haben. Das wird zunehmend zur Bedrohung für die Art.

Denn in den wenigen Monaten, in denen er bei uns ist, lässt er seinen Nachwuchs von anderen Vögeln aufziehen. Kuckucksweibchen legen ihre Eier in fremde Nester. Doch das wird schwieriger, wenn sich mit den Klimaveränderungen die Jahreszeiten verschieben. Viele Vögel brüten dann früher im Jahr. Wenn der Kuckuck aus seinem Winterquartier zurückkehrt, findet er keine geeigneten fremden Nester mehr. Die anderen Vögel haben längst mit dem Ausbrüten ihrer eigenen Eier begonnen. Oder sie sind sogar schon mit der Pflege ihrer eigenen Jungvögel beschäftigt.

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