01. Oktober 2014 Pflanzen, Ernährung & Gesundheit

Die Esskastanien sind reif

Wusstest Du, dass die Esskastanie gar nicht mit der Rosskastanie verwandt ist, obwohl sie sich so ähnlich sehen? Der Baum der Esskastanie ist mit der Buche verwandt und seine Früchte gehören wie die Bucheckern zu den Nüssen. Geerntet werden Esskastanien von September bis November – auch in Hessen!

Esskastanien stammen ursprünglich aus dem Gebiet rund um das Schwarze Meer, östlich des Mittelmeeres. Sie werden auch Edelkastanien genannt. Mittlerweile haben sie sich über ganz Europa ausgebreitet. Ihre Früchte sind vor allem als Maronen bekannt. Vielleicht hast Du sie schon einmal probiert? Maronen sind kräftig im Geschmack und besonders süß. Sie werden vor allem in Südeuropa angebaut.

Die Kastanie hat viele wertvolle Inhaltsstoffe

Früher wurden viel mehr Edelkastanien gegessen. Auch in Hessen hatten Landwirte Haine mit Esskastanien angelegt, vor allem im Taunus. Sie sind dort als Kesten bekannt. Heute sind die Haine verwildert. Dabei hat die Frucht wertvolle Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Eiweiß, Spurenelemente, Vitamine und Ballaststoffe und gilt als besonders magenverträglich. Und sie ist besonders lecker und leicht zuzubereiten! Ihr süßliches Aroma entsteht ohne zusätzlichen Zucker: Bei der Erwärmung wird die Stärke der Kastanie in Zucker umgewandelt.

Kastanien rösten? Ist ganz einfach!

Braune Esskastanien geröstet und geschält.
Esskastanien geröstet und geschält. (Bild: Alpha/commons.wikimedia.org/CC BY-SA 2.0)

Wenn Du schon einmal auf einem Weihnachts- oder Jahrmarkt geröstete Kastanien probiert hast: Versuch doch mal, selbst welche im Backofen zu rösten! Das ist ganz einfach: Schneide zuerst mit einem kleinen spitzen Messer ein Kreuz in die gewölbte Seite der rohen Kastanien. Dann lege sie nebeneinander auf ein Backblech. Lass sie ungefähr 15 Minuten bei 180-200 °C im Ofen, bis sich ihre Schalen nach außen biegen.

Du kannst Kastanien aber auch kochen. Im kochenden Wasser brauchen sie ca. fünf Minuten bis sie gar sind. Schälen lassen sie sich am besten, solange sie noch warm sind. Aber auch Kuchen, Brot, Nachspeisen oder Suppen kannst Du mit Edelkastanien zubereiten!

Nicht alle Kastanien sind essbar

Bei genauem Hinsehen kannst Du den Unterschied zwischen Ross- und Esskastanie sowohl an den Früchten als auch den Blättern der Bäume erkennen!

Besonders viel Spaß macht das natürlich mit selbst gesammelten Kastanien. Esskastanien sind nicht so häufig wie die bei uns weit verbreiteten Rosskastanien. Wichtig ist, dass Du sie nicht verwechselst. Denn Rosskastanien sind nicht nur ungenießbar, sondern auch giftig.

Rosskastanien haben Blätter, die ähnlich wie eine Hand geformt sind. Esskastanien haben gezackte Blätter. Die Schale der Esskastanie hat im Vergleich zur Rosskastanie viel mehr und feinere Stacheln auf der äußeren Schale. Geh am besten gemeinsam mit Deinen Eltern auf die Suche! Und Ihr könnt ältere Leute aus Eurer Gegend fragen, ob sie noch wissen, wo Bäume stehen.

Links sind drei kleine Esskastanien in einer offenen Hülse zu sehen, rechts eine Rosskastanie.
Links sind Esskastanien zu sehen, rechts Rosskastanien. (Bild: links: Otto Phokus/flickr.com/CC BY-SA 2.0 // rechts: EgnaroorangE/flickr.com/CC BY 2.0)

Der innere und essbare Teil der Edelkastanie, der Samen, ist von zwei Schalen umgeben: einer Samenschale in der Mitte und einer Fruchtschale, dem äußerem Teil. Nicht nur die Samen, sondern auch die Fruchtschale der Kastanien sehen sich ähnlich.