20. Mai 2021 Klimaschutz

Corona und die Umwelt: Was können wir aus der Krise lernen?

Zum Schutz vor Corona mussten wir Menschen uns sehr einschränken. Der Umwelt hat das teilweise gutgetan.

So etwas hatte vorher fast niemand für möglich gehalten: Im März 2020 wurden Geschäfte und Schulen geschlossen. Wer konnte, sollte zuhause arbeiten.

Das war wichtig, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Doch die Einschränkungen zwingen uns, unser Leben umzustellen. Und sie bringen viele Menschen in Schwierigkeiten. Zum Beispiel, weil sie weniger oder kein Einkommen haben. Darum müssen solche Maßnahmen eine Ausnahme bleiben, die nur im Notfall gelten.

Trotz der Schwierigkeiten haben viele Menschen bemerkt, dass sie manche Folgen der Einschränkungen nicht schlecht fanden.

Plötzlich waren viele Straßen leer. In manchen Städten konnte man zeitweise auf Straßen spazieren gehen, wo normalerweise starker Autoverkehr herrscht. Wer in der Nähe eines Flughafens wohnt, hörte viel weniger Lärm. Denn weil Reisen in andere Länder oft nicht möglich waren, flogen kaum noch Flugzeuge.

Bessere Luft, weniger Lärm wegen Corona?

Treibhausgase

Wie der Mensch das Klima verändert

Nicht nur Menschen, die an vielbefahrenen Straßen wohnen, konnten aufatmen. Tatsächlich konnten Fachleute feststellen, dass die Belastung der Umwelt zeitweise zurückgegangen ist. Sie beobachten ständig den Verkehr und messen Schadstoffe.

Die Messungen zeigen, dass es einen „Corona-Effekt“ gibt. Besonders deutlich war er im März und April 2020. In Städten nahm der Verkehr zeitweise um etwa 30 bis 40 Prozent ab. Im März 2020 hatte die Hessische Landesregierung die ersten Maßnahmen zum Schutz vor dem Virus beschlossen. Die meisten Menschen blieben zuhause.

In dieser Zeit wurden auch deutlich weniger Stickstoffdioxid in der Luft gemessen. Das ist ein Schadstoff, der unter anderem von Diesel- und Benzinmotoren ausgestoßen wird. Zu viel Stickstoffdioxid kann die Atemwege reizen und Husten verursachen.

Auch in der Nähe des Frankfurter Flughafens wurde die Luft besser. Hier wurden viel weniger der winzigen Teilchen gemessen, die aus den Triebwerken der Flugzeuge in die Luft gelangen. In dieser Zeit gab es sehr viel weniger Flugverkehr als normalerweise.

Weniger Verkehr bedeutet, dass auch weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Im Jahr 2020 wäre der Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland auch ohne Corona gesunken. Doch wegen der Einschränkungen war der Rückgang besonders stark.

Mehr Müll wegen Corona?

Eine Maske im Gras
Während der Pandemie entsteht noch mehr Müll als normalerweise. Nicht nur gebrauchte Masken gehören dazu, sondern auch Versandkartons und Verpackungen für Essen. (Bild: Jacqueline Wales / pixabay.com / Pixabay Lizenz)

Doch nicht alles ist besser für die Umwelt, wenn Menschen mehr Zeit zuhause verbringen. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Menge an Hausmüll gestiegen. Es werden auch mehr Plastikverpackungen verbraucht.

Das liegt daran, dass viele Menschen mehr Produkte bestellen, statt sie im Laden zu kaufen. Außerdem wird viel Essen bei Lieferdiensten bestellt.

Wird alles wieder so wie vor Corona?

Weil die Schutzmaßnahmen während Corona so starke Einschränkungen bedeuten, müssen sie möglichst bald wieder abgeschafft werden. Doch es spricht nichts dagegen, daraus zu lernen.

Zwar ist es eine Belastung, wenn man andere Menschen nicht treffen darf. Aber für viele Menschen ist es eine Erleichterung, wenn man andere nicht unbedingt persönlich treffen muss. Das gilt für viele, die im Job viel unterwegs sein müssen. Zum Beispiel, weil sie jeden Tag mit dem Auto ins Büro fahren müssen. Oder wenn sie viele Dienstreisen machen müssen.

Während der Pandemie ist klar geworden, dass solche Fahrten nicht immer nötig sind. Viele Unternehmen werden es vermutlich auch in Zukunft erlauben, dass ihre Angestellten auch von zuhause aus arbeiten können. Und manche Dienstreisten können durch Videokonferenzen ersetzt werden. Das schont nicht nur die Umwelt. Es hilft auch vielen Familien. Denn so können Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Gute Ideen schneller verwirklichen

Weil viele Menschen und viele Unternehmen wegen der Pandemie Hilfe brauchen, bekommen sie oft Hilfe vom Staat. Insgesamt wird dafür sehr viel Geld ausgegeben. Dabei wird vieles gefördert, was auch der Umwelt hilft.

Die Hessische Landesregierung zum Beispiel stellt wegen Corona den Städten und Gemeinden mehr Geld für Klimaschutz zur Verfügung. Auch von der Bundesregierung gibt es dafür Unterstützung. Das Geld ist unter anderem für besseren öffentlichen Nahverkehr oder für Radwege gedacht. Manche Firmen wie zum Beispiel Pflegedienste können Geld bekommen, um Elektroautos anzuschaffen.

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