Gemütliches Kerzenlicht im Advent: So geht es umweltfreundlich
Was wäre die Adventszeit ohne Kerzen? Ihr warmes Leuchten schmückt Adventskränze und Weihnachtsbäume und verbreitet Festtagsstimmung. Aber weißt du eigentlich, woraus Kerzen gemacht werden und warum manche Kerzen umweltfreundlicher sind als andere? ÖkoLeo verrät dir, was in den Kerzen steckt und wie du selber Kerzen herstellen kannst.
Kerzen werden aus Wachs gemacht, das weißt du bestimmt. Wachs ist jedoch nur ein Oberbegriff für ganz unterschiedliche Materialien.
Die allermeisten Kerzen sind aus Paraffin. Hauptbestandteil von Paraffin ist Erdöl. Macht Dich das stutzig? Genau: Aus Erdöl werden auch Benzin oder Heizöl hergestellt. Vielleicht ahnst Du schon, dass solche Kerzen nicht sehr gesund und umweltfreundlich sind. Paraffin ist aber sehr preiswert, so dass die Kerzen im Laden nicht viel kosten und deshalb sehr beliebt sind.
Wesentlich teurer, aber auch umweltfreundlicher, sind Kerzen aus Bienenwachs. Es stammt von Honigbienen, die daraus ihre Waben bauen. Das knetbare Material eignet sich gut, um daraus Kerzen zu machen. Kerzen aus Bienenwachs erkennst du an der gelben Farbe und dem leichten Honigduft. Oft werden Bienenwachskerzen auf dem Weihnachtsmarkt angeboten, du kannst sie aber das ganze Jahr über zum Beispiel in Drogerien kaufen.
Teelichter aus Bienenwachs werden meist ohne die Schälchen aus Aluminium verkauft. Denn Aluminium ist ein wertvoller Rohstoff und viel zu schade, um ihn nach dem Erlöschen eines Teelichtes wegzuwerfen. Du kannst die Schälchen einfach aufbewahren und beim nächsten Mal ein Teelicht aus Bienenwachs hineinstellen.
Selten findet man im Laden auch Kerzen aus Stearin. Es wird aus natürlichen Ölen oder Fetten hergestellt, zum Beispiel aus Palmöl oder Kokosfett.
Warum brennt eine Kerze eigentlich?
Kerzenwachs enthält Kohlenstoff. Wenn du die Kerze anzündest, bringt die Flamme das Wachs zum Schmelzen. Das flüssige Wachs tränkt den Docht und verdampft schließlich.. Dabei verglühen die im Wachs enthaltenen Kohlenstoffteilchen - und dabei entsteht das warme, gelbliche Kerzenlicht.
Flackern vermeiden
Wie bei jeder Verbrennung gelangen dabei Schadstoffe in die Luft. Nicht viele, weil die Flammen so klein sind. Achte zum Beispiel darauf, dass die Flamme nicht flackert. Denn dann entsteht weniger Ruß. . Wenn du die Kerze gelöscht hast, lüfte gut durch. Fachleute empfehlen, Kerzen mit dem sogenannten "RAL-Gütezeichen Kerzen” zu kaufen. Diese entwickeln besonders wenig Ruß und Rauch. Für schädliche Inhaltsstoffe schreibt das Gütezeichen strenge Grenzwerte vor.
Selbst gemachte Kerzen
Du kannst Kerzen auch selbst basteln! Das macht Spaß – und du kannst dabei auch darauf achten, dass deine eigenen Kerzen besonders umweltfreundlich sind. In Bastelläden, Bio-Läden oder im Versandhandel bekommst du Platten oder Pastillen aus Wachs, aus denen du Kerzen rollen, kneten oder gießen kannst. Die passenden Dochte kannst du dort ebenfalls kaufen. Achte beim Einkauf darauf, dass das Wachs aus Bienenwachs besteht oder aus dem Öl heimischer Pflanzen gemacht ist – zum Beispiel aus Raps oder Sonnenblumen. Häufig wird nämlich auch Bastelwachs aus Paraffin angeboten. Darauf solltest du aber lieber verzichten.
Kerzen-Recycling: So gießt du aus Wachsresten neue Kerzen
Wenn die Advents- und Weihnachtszeit vorüber ist, haben sich meist eine ganze Menge Kerzenreste angesammelt. Diese Reste kannst du einfach zu neuen Kerzen gießen. Wie das geht, erklärt ÖkoLeo dir hier:
Du brauchst:
- Kerzenreste
- Docht aus dem Bastelladen
- Holzspieße
- Saubere, leere Marmeladengläser
- Einen großen Kochtopf mit heißem Wasser
- Eine saubere Konservendose
- Ein Messer und ein Schneidebrett
Und so geht’s:
- Schneide ein passendes Stück Docht von der Rolle und knote das eine Ende an den Holzstab. Lege den Stab so auf den Glasrand, dass der Docht in der Mitte des Glases hängt.
- Erhitze das Wasser im Topf und halte es heiß, indem du den Herd auf die niedrigste Stufe stellst.
- Schneide Kerzenreste von derselben Farbe in kleine Stückchen und gib sie in die Dose.
- Stelle die Dose mit dem Wachs in das heiße Wasserbad und lasse das Wachs langsam schmelzen. Aber aufgepasst: Das Wasser im Wasserbad darf nicht kochen, damit keine Wassertropfen in das heiße Wachs gelangen.
- Wenn das Wachs flüssig ist, nimm die Dose vorsichtig heraus, wische sie kurz trocken und gieße das Wachs in das Marmeladenglas. Das wiederholst du so lange, bis das Glas gefüllt ist.
- Bei bunten Kerzenresten schmelze eine Farbe nach der anderen und warte immer ab, bis die vorherige Schicht im Glas fest geworden ist, bevor du eine neue Farbe hinzu gießt. So erhältst du bunte Kerzen mit einzigartigen Mustern.
Lasse das Wachs gut abkühlen und fest werden, bevor du die Kerze aus dem Glas löst. Oder nutze die Kerze im Glas als Windlicht für draußen.
Wenn du Kerzen gießen willst, bitte einen Erwachsenen um Hilfe! Denn heißes Wachs und eine heiße Herdplatte können gefährlich sein. Auch Kerzen anzünden solltest du nicht ohne Erlaubnis. Und: Lass eine brennende Kerze nie allein!
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