21. August 2015 Forschen & Entdecken, Tiere

Tierspur-Detektive: So nimmst Du Gipsabdrücke

Wenn Du wissen willst, welche Tiere in Feldern und Wäldern in Deiner Umgebung unterwegs sind, kannst Du ihnen wie ein Detektiv nachspüren! ÖkoLeo zeigt Dir, wo Du ihre Fährten aufnehmen kannst und wie Du ihre Spuren mit nach Hause nehmen kannst.

Vorbereitung – Was brauchst Du für die Gipsabdrücke?

Diese Materialien (Becher, Wasserflasche, Gips, Ring, Pinsel, Pappstreifen) werden für das Abnehmen von Gipsabdrücken benötigt.
Diese Materialien werden für das Abnehmen von Gipsabdrücken benötigt. (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)

Du benötigst:   

  • etwa 500 Gramm Gips (am besten weiß und schnell härtend)   
  • 1 alten Becher, zum Beispiel von Margarine  oder einen großen Joghurtbecher   
  • 1 Stock als Rührstab   
  • einen weiteren Margarine- oder Joghurtbecher ohne Boden   
  • oder 1 Kartonstreifen (mindestens 25 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit) und 1-2 Büroklammern oder Klebefilm   
  • etwas Wasser, abgefüllt in einer Trinkflasche   
  • 1 Tüte für Reste und Müll   
  • Pinsel oder alte Zahnbürste zum Reinigen

1. Schritt: Spuren finden – aber wo?

In feuchter Erde hinterlassen Tiere Spuren.
In feuchter Erde hinterlassen Tiere Spuren. (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)

Gut sichtbare Tierspuren findest Du vor allem in feiner, schlammiger Erde. Geeignete Stellen sind feuchte Waldwege und die Uferbereiche von Bächen, Flüssen oder Seen. Wenn es einige Tage lang geregnet hat, findet man Spuren auch an vielen anderen Stellen wie Ackerrändern.

2. Schritt: Ring um den Abdruck eindrücken

Ein Ring dient als Gussform.
Ein Ring dient als Gussform. (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)

Hast Du einen guten Abdruck gefunden, wird zunächst das Gefäß mit abgeschnittenem Boden darüber gestülpt und leicht angedrückt. Du kannst auch einen Ring aus Karton verwenden Dazu biegst du den Karton zu einem Kreis und befestigst ihn mit der Büroklammer. Der Ring muss deutlich größer als die Spur sein!

3. Schritt: Gips anrühren

Gips wird in einem Becher mit Wasser angerührt.
So wird Gips angerührt. (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)

Gib Gipspulver in den Becher und füge etwas Wasser hinzu. Rühre mit dem Stäbchen kräftig um, bis keine Klümpchen mehr da sind. Dann gib noch etwas Wasser hinzu, bis der Gips dickflüssig ist, etwa so wie Pfannkuchenteig.

4. Schritt: Gips in den Abdruck gießen

Der Gips wird in die runde Form gegossen.
Der Gips wird in die Form gegossen. (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)

Dann gießt Du die Gipsflüssigkeit in den Ring, sie sollte ihn etwa 2-3 cm hoch füllen.

5. Schritt: Warten

Nun musst Du warten, bis der Gips fest geworden ist – das kann 20 Minuten dauern. In der Zwischenzeit kannst Du nach weiteren Abdrücken suchen oder ein kleines Picknick machen.

6. Schritt Adruck lösen

Ist der Gips hart, kannst Du ihn vorsichtig vom Untergrund lösen. Dabei kann ein Malerspachtel oder Pfannenwender hilfreich sein. Wenn noch Erde am Gips klebt, lass sie zunächst dran und packe Deinen Abdruck vorsichtig ein – wenn der Gips noch frisch ist, kann er leicht zerbrechen!

7. Abdruck säubern

Der Abdruck kann mit einer Bürste gesäubert werden.
Der Abdruck kann mit einer Bürste gesäubert werden. (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)

Zu Hause kannst Du den Abdruck mit einem Pinsel oder einer alten Zahnbürste von der Erde befreien – am besten, wenn sie getrocknet ist. Fertig ist Dein Gipsabdruck von der Tierspur!

Sauberer Gipsabdruck.
So sieht der saubere Gipsabdruck aus. (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)
Der Trittabdruck auf dem Gips wird mit blauer Farbe angemalt.
Hier kommt Farbe auf den Abdruck! (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)

Wenn Du magst, kannst Du den Abdruck auch farbig anmalen.

8. Tier bestimmen

Falls Du es noch nicht getan hast, kannst Du nun versuchen, das Tier zu bestimmen, von dem Dein Gipsabdruck stammt.

In Blau eingefärbt ist der Abdruck im Gips gut erkennbar.
Eingefärbt ist der Abdruck gut erkennbar. Von welchem Tier stammt er? (Bild: Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de / CC BY-SA 3.0)
Infografik: Übersicht verschiedener bunter Tierspuren.
Infografik: Übersicht verschiedener Tierspuren. Für eine größere Ansicht mit mehr Spuren klicke auf das Bild! (Bild: Die Infografik darf kostenlos genutzt werden unter der Angabe des Urhebers "Kinder-Umweltmagazin www.oekoleo.de" und unter den Bedingungen der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 3.0.)

Einige Trittsiegel – so heißt der Fachbegriff für die Fußabdrücke der Tiere – hat ÖkoLeo zusammengestellt. Sieht Dein Abdruck so ähnlich aus wie eine der Abbildungen?

So perfekt wie auf den Bildern findet man die Spuren in der Natur übrigens nur selten. Oft gehört ein bisschen Phantasie oder Raten mit dazu. Was meinst Du, von welchem Tier stammt der Abdruck auf den Bildern? ÖkoLeo meint, es war ein Waschbär.

Im Winter: Tierspuren im Schnee

Im Winter kann man im Schnee besonders gut Tierspuren entdecken und bestimmen. Diese sind allerdings schwer mit Gipsabdrücken festzuhalten, weil der Schnee durch den Gips leicht schmelzen kann.