Was tun bei Gewitter?
Der Sommer bringt nicht nur Badewetter, sondern oft auch Gewitter. Vor allem nach schwüler Hitze können Blitz und Donner folgen. Ein Gewitter kann sehr beeindruckend sein – und gefährlich. Es ist zwar sehr selten, aber manchmal kommen sogar Menschen bei Gewitter ums Leben. Wer sich an einige Regeln hält, ist jedoch sicher.
Gefährlich sind vor allem der starke Wind, der häufig bei Gewitter auftritt, und Blitze. Starke Windböen können Äste oder ganze Bäume abknicken oder Gegenstände herumwirbeln. Halte dich daher möglichst von Bäumen fern. Am sichersten bist du in einem festen Gebäude. Das bietet auch Schutz vor Blitzen – auch ohne Blitzableiter. Denn in einem Haus kannst du nicht direkt von einem Blitz getroffen werden.
Auch ein Auto bietet einen guten Schutz. Denn Autos bestehen meist aus Metallteilen. Sollte ein Blitz einschlagen, wird seine elektrische Ladung von diesen Teilen außen abgeleitet. Es ist ein sogenannter Faradayscher Käfig, benannt nach dem englischen Physiker und Chemiker Michael Faraday (1791-1867). Er hatte herausgefunden, dass elektrische Ladung nur an der Außenseite von leitenden Materialien konzentriert ist. Personen, die im Innenraum eines Autos sitzen, sind daher vor der elektrischen Ladung eines Blitzes sicher.
Beim Baden ist es wichtig, aus dem Wasser herauszukommen, sobald sich ein Gewitter nähert. Achte auf die Zeit zwischen Blitz und Donner. Sind es weniger als zehn Sekunden, könnte ein Blitz schon ganz in der Nähe einschlagen.
Wanderer und Spaziergänger sollten Bergkuppen und Hügel verlassen. Meide auch die Nähe von einzeln stehenden Bäumen oder Masten und Türmen. Achtung: Blitze unterscheiden nicht zwischen verschiedenen Bäumen! Der Spruch „Eichen sollst Du weichen, Buchen musst Du suchen“ ist falsch.
Wer im Freien vom Gewitter überrascht wird, sollte einen möglichst tief gelegenen Ort aufsuchen. Das kann zum Beispiel eine Mulde oder ein Graben sein. Am besten ist es, dort in die Hocke zu gehen. Dabei solltest du die Füße eng zusammenstellen und die Arme um die Beine schlingen.
Gewitter entstehen, wenn es in der Luft starke Temperaturunterschiede gibt. Dann steigt feuchtwarme Luft nach oben. So bilden sich die typischen, hoch aufragenden Gewitterwolken. In ihnen herrscht starker Wind. In großer Höhe bilden sich Eiskristalle. Sie reiben sich aneinander, wodurch elektrische Ladung aufgebaut wird. Ganz oben ist die Gewitterwolke positiv geladen, unten negativ. Die Spannung dazwischen entlädt sich schließlich – es blitzt. Der Donner entsteht, weil der Blitz die Luft in der Umgebung stark erhitzt. Dadurch dehnt sie sich plötzlich aus und verursacht starke Schallwellen. Dass du zuerst den Blitz siehst und erst danach den Donner hörst, liegt daran, dass Licht schneller ist als Schall.