Tierspur-Detektive: So nimmst Du Gipsabdrücke
Wenn Du wissen willst, welche Tiere in Feldern und Wäldern in Deiner Umgebung unterwegs sind, kannst Du ihnen wie ein Detektiv nachspüren! ÖkoLeo zeigt Dir, wo Du ihre Fährten aufnehmen kannst und wie Du ihre Spuren mit nach Hause nehmen kannst.
Vorbereitung – Was brauchst Du für die Gipsabdrücke?
Du benötigst:
- etwa 500 Gramm Gips (am besten weiß und schnell härtend)
- 1 alten Becher, zum Beispiel von Margarine oder einen großen Joghurtbecher
- 1 Stock als Rührstab
- einen weiteren Margarine- oder Joghurtbecher ohne Boden
- oder 1 Kartonstreifen (mindestens 25 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit) und 1-2 Büroklammern oder Klebefilm
- etwas Wasser, abgefüllt in einer Trinkflasche
- 1 Tüte für Reste und Müll
- Pinsel oder alte Zahnbürste zum Reinigen
1. Schritt: Spuren finden – aber wo?
Gut sichtbare Tierspuren findest Du vor allem in feiner, schlammiger Erde. Geeignete Stellen sind feuchte Waldwege und die Uferbereiche von Bächen, Flüssen oder Seen. Wenn es einige Tage lang geregnet hat, findet man Spuren auch an vielen anderen Stellen wie Ackerrändern.
2. Schritt: Ring um den Abdruck eindrücken
Hast Du einen guten Abdruck gefunden, wird zunächst das Gefäß mit abgeschnittenem Boden darüber gestülpt und leicht angedrückt. Du kannst auch einen Ring aus Karton verwenden Dazu biegst du den Karton zu einem Kreis und befestigst ihn mit der Büroklammer. Der Ring muss deutlich größer als die Spur sein!
3. Schritt: Gips anrühren
Gib Gipspulver in den Becher und füge etwas Wasser hinzu. Rühre mit dem Stäbchen kräftig um, bis keine Klümpchen mehr da sind. Dann gib noch etwas Wasser hinzu, bis der Gips dickflüssig ist, etwa so wie Pfannkuchenteig.
4. Schritt: Gips in den Abdruck gießen
Dann gießt Du die Gipsflüssigkeit in den Ring, sie sollte ihn etwa 2-3 cm hoch füllen.
5. Schritt: Warten
Nun musst Du warten, bis der Gips fest geworden ist – das kann 20 Minuten dauern. In der Zwischenzeit kannst Du nach weiteren Abdrücken suchen oder ein kleines Picknick machen.
6. Schritt Adruck lösen
Ist der Gips hart, kannst Du ihn vorsichtig vom Untergrund lösen. Dabei kann ein Malerspachtel oder Pfannenwender hilfreich sein. Wenn noch Erde am Gips klebt, lass sie zunächst dran und packe Deinen Abdruck vorsichtig ein – wenn der Gips noch frisch ist, kann er leicht zerbrechen!
7. Abdruck säubern
Zu Hause kannst Du den Abdruck mit einem Pinsel oder einer alten Zahnbürste von der Erde befreien – am besten, wenn sie getrocknet ist. Fertig ist Dein Gipsabdruck von der Tierspur!
Wenn Du magst, kannst Du den Abdruck auch farbig anmalen.
8. Tier bestimmen
Falls Du es noch nicht getan hast, kannst Du nun versuchen, das Tier zu bestimmen, von dem Dein Gipsabdruck stammt.
Einige Trittsiegel – so heißt der Fachbegriff für die Fußabdrücke der Tiere – hat ÖkoLeo zusammengestellt. Sieht Dein Abdruck so ähnlich aus wie eine der Abbildungen?
So perfekt wie auf den Bildern findet man die Spuren in der Natur übrigens nur selten. Oft gehört ein bisschen Phantasie oder Raten mit dazu. Was meinst Du, von welchem Tier stammt der Abdruck auf den Bildern? ÖkoLeo meint, es war ein Waschbär.
Im Winter: Tierspuren im Schnee
Im Winter kann man im Schnee besonders gut Tierspuren entdecken und bestimmen. Diese sind allerdings schwer mit Gipsabdrücken festzuhalten, weil der Schnee durch den Gips leicht schmelzen kann.