Dein Fahrrad: fit für den Frühling
Draußen ist Fahrradwetter – doch Dein Fahrrad ist nach dem langen Winter etwas eingerostet? Die Bremsen funktionieren nicht so richtig, und der Reifen verliert Luft? ÖkoLeo hat einen Spezialisten gefragt, wie Du Dein Rad wieder fahrtüchtig machen kannst.
Eduard ist 32 Jahre alt und arbeitet als Fahrradmechaniker. Er hat ÖkoLeo erklärt, worauf es ankommt, wenn Du Dein Fahrrad fit machen willst.
Der erste Blick
Wirf am Anfang erst einmal einen groben Blick auf Dein Fahrrad: Ist alles noch dran? Oder fehlt etwas – zum Beispiel Reflektoren? Prüfe, ob Räder, Lenker, Sitz, Tretlager und Pedalen fest sind und nicht wackeln! Probiere auch die Beleuchtung aus.
Alle Beleuchtungseinrichtungen müssen auch dann vorhanden und betriebsbereit sein, wenn Du nur tagsüber fahren willst. Schließlich willst Du ja auch bei schlechtem Wetter gut gesehen werden. Auf der Internetseite des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC kannst Du Dir anschauen, was alles dazugehört.
Bremsbeläge und Bremszug
Als nächstes kannst Du Dir die Bremsen anschauen. Funktionierende Bremsen sind besonders wichtig!
Du solltest die Bremsbeläge prüfen. Sie haben normalerweise tiefe Einkerbungen. So entsteht mehr Reibung, wenn sie auf die Felge gedrückt werden. Wie ein neuer Belag aussieht, kannst Du rechts im Bild sehen. Links im Bild ist ein abgeriebenes Profil. Wenn Deine Bremsbeläge so abgenutzt aussehen, sollten sie ausgetauscht werden.
Falls eine Bremse nicht richtig funktioniert, kann das aber auch am Bremsgriff und an seiner Verbindung zu den Belägen liegen. Die besteht aus einem langen Draht, dem sogenannten Bremszug.
Falls etwas mit den Bremsen nicht stimmt, bitte Fachleute um Hilfe! Reparaturen und Einstellungen an diesen Teilen sollten nur Personen machen, die sich sehr gut auskennen.
Ist die Kette in Ordnung?
Die Kette und die Kettenblätter sollten nicht zu rostig und zu abgenutzt sein. Kettenblätter werden die Zahnräder genannt, auf denen die Kette aufsetzt. Auf dem Foto kannst Du den Rost gut erkennen. Zum Vergleich hat Eduard ein Stück einer neuen Kette daneben gehalten.
Wenn die Kette rostig ist, sind ihre Glieder zu steif, um richtig auf dem Zahnrad aufzusetzen. Das kannst Du auch am Geräusch erkennen: Eine rostige Kette klingt wie das Piepen aus einem Vogelnest, sagt Eduard. Das Fahren kostet mehr Kraft und die Kette kann herausrutschen oder sogar reißen.
Um die Kette in Stand zu halten, kannst Du ein bisschen Öl auf das Ketteninnere auftragen. Wenn Kette und Kettenblatt jedoch sehr rostig sind, müssen sie ausgetauscht werden.
Reifen aufpumpen und flicken
Pumpe die Reifen auf, falls sie über den Winter Luft verloren haben. Sind die Reifen nicht ausreichend aufgepumpt, kann das zu Schäden an den Rädern führen. Zum Beispiel, wenn Du über einen Bordstein fährst. Dabei kann Dein Fahrrad eine „Acht“ bekommen – das heißt, dass die Felge verbeult.
Wenn die Reifen nach dem Aufpumpen schnell wieder Luft verlieren, ist vermutlich ein Loch im Schlauch. Mit etwas Geschick kannst Du ihn selbst flicken oder austauschen. Dafür muss das Rad gelöst und abgenommen werden. Dabei kannst Du Dir sicher von jemandem aus Deiner Familie helfen lassen!
Bevor Du loslegst, besorge Dir das passende Werkzeug und ein Päckchen mit "Flickzeug" – spezielle Flicken und Kleber für Fahrradschläuche. Du bekommst es im Fahrradladen. Dort kannst Du Dir auch Tipps geben lassen. Oft enthält auch das Flickzeug eine Anleitung.
Wenn Du das Rad abgenommen hast, wird die Schutzhülle des Reifens gelöst. Sie heißt Mantel. Dafür braucht man ein spezielles Werkzeug, Du kannst es auf dem Foto sehen. Wenn der Mantel lose ist, kannst Du den Schlauch darunter hervorziehen. Pumpe ihn auf, dann kannst Du herausfinden, wo die Luft entweicht. Oft hörst Du es schon. Falls nicht, kannst Du den Schlauch in einen Behälter mit Wasser tauchen und beobachten, wo Bläschen herauskommen. Markiere die Stelle! Anschließend setze einen Flicken darauf. Beachte dabei genau die Anleitung, damit der Flicken gut hält!
Auf geht’s!
Ist das Fahrrad fit? Dann setz den Helm auf, und nichts wie los!
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