15. Mai 2024 Tiere

Wespen, Hummeln, Bienen: Wer ist wer?

Wespen, Hummeln, Bienen: Wer ist wer? Welche Art sticht? Wer erzeugt den Honig? Manchmal ist es gar nicht so einfach, die Unterschiede zu erkennen.

Wenn etwas Schwarz-Gelbes durch die Luft schwirrt, bricht im Freibad und auf Gartenterrassen oft Panik aus. Ist es eine Wespe? Oder sogar eine Hornisse? Hier zeigen wir dir, wie du die schwarz-gelben Insekten auseinanderhalten kannst, welche harmlos sind und bei welchen tatsächlich Vorsicht angebracht ist.

Brummt besonders laut: die Hummel

Die gemütlichen Hummeln kannst du gut an ihrem lauten Brummen erkennen. Meist hörst du sie schon, bevor du sie siehst. Sieben Hummelarten sind bei uns in Gärten und Parks unterwegs. Fast alle tragen einen gelb-schwarz oder gelb-schwarz-weiß gestreiften Pelz. Auf ihrem Weg von Blüte zu Blüte kreuzen sie manchmal unseren Weg. Dabei kannst du sie übrigens gut beobachten, denn Hummeln lassen sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen.

Können Hummeln stechen?

Wildbienen: Unglaubliche Vielfalt

Hummeln gehören zu den Wildbienen. Allein in Deutschland gibt es über 560 wild lebende Bienenarten. Biologe Stefan Tischendorf erklärt im Interview, warum Wildbienen so wichtig für die Natur sind.

Tatsächlich können Hummelweibchen stechen. Das tun sie jedoch nur, wenn sie sich gegen ihre Feinde verteidigen müssen. Für uns Menschen interessieren sich Hummeln in der Regel aber überhaupt nicht.

Was Wespen mögen

Wespen sind vermutlich der Hauptgrund, warum viele Menschen sich vor schwarz-gelben Insekten fürchten. Denn im Gegensatz zu Hummeln oder Bienen kommen sie Menschen häufiger in die Quere. Der Grund ist, dass Wespen vieles mögen, was auch Menschen essen. Vor allem werden sie von Süßem angezogen – zum Beispiel Saft, Kuchen oder Eis. Aber es kann auch vorkommen, dass sie Grillwürstchen oder Steaks ansteuern. Denn Wespen fressen auch Fleisch.

Wespen kannst du gut an ihrem kräftig schwarz-gelb gestreiften Hinterleib erkennen. Außerdem haben sie ein schwarz-gelbes Gesicht.

Wespenstiche sind häufiger als Bienen- oder Hornissenstiche. Das liegt daran, dass sich Menschen und Wespen häufig auf engem Raum begegnen. Wenn sich die Insekten in dieser Situation bedroht fühlen, stechen sie zu. Am besten bewahrst du vor allem Ruhe, wenn eine Wespe um dich herumschwirrt. Und schau genau hin, wenn du im Sommer draußen etwas isst. Süße Getränke solltest du abdecken.

Solltest du dennoch gestochen werden, kann das zwar schmerzhaft sein, ist aber normalerweise nicht gefährlich. Jedoch können Stiche im Bereich der Atemwege eine Gefahr darstellen. Denn der Stich schwillt an und kann so zu Atemnot führen. Auch Menschen mit einer Allergie gegen Insektenstiche sind gefährdet! Wer von einer Allergie weiß, sollte zur Sicherheit immer ein Gegenmittel dabei haben.

Übrigens erfüllen Wespen in der Natur wichtige Aufgaben. Sie bestäuben die Blüten und helfen dabei, Aas zu beseitigen. Und sie fangen viele andere Insekten, wie zum Beispiel Blattläuse und die lästigen Stechmücken.

Das kleinste Haustier der Welt: die Honigbiene

Die Honigbiene ist die wohl bekannteste Bienenart bei uns. Im Gegensatz zu den Wildbienen werden Honigbienen von uns Menschen als Nutztiere gehalten. Honigbienenvölker leben in künstlichen Bienenstöcken, um die sich ein Imker kümmert. Die Bienen produzieren Honig und werden auch gezielt eingesetzt, um Obstblüten zu bestäuben. Ein Bienenvolk kann an einem Tag ungefähr drei Millionen Obstblüten bestäuben!

Im Gegensatz zur Wespe sind Honigbienen eher braun-schwarz gestreift und die Streifen wirken ein wenig verwaschen. Daran kannst du sie gut von einer Wespe unterscheiden.

Genau wie Wespen stechen Bienen nur, wenn sie sich verteidigen wollen. Das kommt weniger oft vor, weil Bienen uns seltener in die Quere kommen. Sie steuern Blüten an, nicht aber die Lebensmittel auf der Picknickdecke. Manchmal kann es aber vorkommen, dass man zum Beispiel beim Barfußlaufen auf eine Biene tritt und diese zusticht. Bienenstiche sind zwar sehr unangenehm, aber normalerweise nicht gefährlich.

Die Flugkünstler: Schwebfliegen

Schwebfliegen wirken wegen ihrer schwarz-gelben Musterung auf den ersten Blick gefährlich und werden oft mit Wespen verwechselt. Mit ihrer schwarz-gelben Warnfarbe tun die Schwebfliegen aber nur so. In Wirklichkeit sind sie völlig harmlos und können weder stechen noch beißen!

Es gibt viele verschiedene Schwebfliegenarten, die unterschiedlich groß werden. Du kannst Schwebfliegen gut an ihrem Flugverhalten erkennen: Sie sind sehr schnell und bewegen sich häufig etwas “ruckartig”. Für einige Momente schweben sie still in der Luft, um anschließend blitzartig loszusausen. Wenn du genau hinschaust, siehst du auch an ihrer Kopfform, dass sie zu den Fliegen gehört.

Hornissen: die großen Verwandten der Wespen

Viele Menschen halten Hornissen für besonders gefährlich, weil sie sehr groß sind und laut summen. Aber genau wie die Wildbienen interessieren sich auch Hornissen normalerweise überhaupt nicht für uns Menschen und stechen nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Hornissenstiche sind deshalb eher selten.

Wenn du eine Hornisse entdeckst, dann ist sie vermutlich auf der Jagd nach anderen Insekten. Denn damit füttern Hornissen ihre Brut. Die erwachsenen Tiere dagegen ernähren sich von Baumsäften, wie sie zum Beispiel aus einer verletzten Rinde austreten.

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