Interview: Als Stimme für junge Menschen bei den Vereinten Nationen in New York
Im Juli haben sich Vertreter und Vertreterinnen aus 193 Ländern in New York getroffen, um über eine nachhaltige Zukunft zu sprechen. Franka (21) war dabei.
Franka Bernreiter ist 21 Jahre alt und eine der beiden Deutschen, die beim Thema Nachhaltige Entwicklung die jungen Menschen aus Deutschland bei den Vereinten Nationen vertreten. Im Juli war sie mit ihrem Kollegen Fidelis Stehle zwei Wochen in New York und dort bei Verhandlungen im Nachhaltigkeitsforum dabei. Was ihre Aufgaben sind und wieso das wichtig ist, erklärt Franka im Interview mit ÖkoLeo.
ÖkoLeo: Du bist Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung bei den Vereinten Nationen. Was bedeutet das genau?
Franka Bernreiter: Es ist wichtig, dass bei politischen Entscheidungen auch die Stimmen von jungen Menschen gehört werden. Unsere Aufgabe ist es, die Stimmen von Kindern und Jugendlichen aus Deutschland bei den Vereinten Nationen (UN) zu vertreten. Deshalb gehen wir zu Konferenzen an viele Orten auf der Welt und sprechen über die Wünsche und Bedürfnisse der jungen Generationen, so wie gerade in New York.
ÖkoLeo: Wiekam es dazu, dass du diese Aufgabe übernommen hast?
Franka Bernreiter: Ich habe schon sehr früh gemerkt, dass wir in einer Welt leben, die nicht nachhaltig ist. Wenn wir das nicht verändern, dann haben wir Menschen keine gute Zukunft auf diesem Planeten. Deshalb setze ich mich schon sehr lange für Themen ein, die Jugendliche bewegen. Ich war lange bei den Pfadfinderinnen, dort habe ich dann zum ersten Mal von den Jugenddelegierten gehört und mich dazu entschieden, mich zu bewerben.
ÖkoLeo: Du reist viel um die Welt und bist so etwas wie eine Botschafterin für junge Menschen aus Deutschland. Woher weißt du, was jungen Menschen wichtig ist?
Mitreden?
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Franka Bernreiter: Wir werden vom Bundesumweltministerium und dem Bundesjugendring ausgewählt. Der Bundesjugendring besteht aus ganz vielen Jugendverbänden, die gemeinsam demokratisch entscheiden, was für junge Menschen in Deutschland wichtig ist. Diese Themen vertreten wir als Jugenddelegierte. Außerdem besuchen Fidelis und ich das ganze Jahr über Schulen und Universitäten in ganz Deutschland. Wir halten Vorträge und Workshops und sprechen viel mit jungen Menschen. Man kann uns auch immer eine E-Mail schreiben, darüber freuen wir uns!
ÖkoLeo: Was sind das zum Beispiel für Themen?
Franka Bernreiter: Viele junge Menschen machen sich Sorgen über die Klimakrise. Junge Menschen haben ein gutes Gespür dafür, was nicht gut läuft auf der Welt. Und sie erkennen Ungerechtigkeiten. Zum Beispiel wünschen sich viele, dass es keine Armut mehr gibt. Das ist auch eins der Ziele für nachhaltige Entwicklung, um die es hier auf der Konferenz in New York geht.
Als Klimareporterin unterwegs!
Unsere Autorin Hannah war in New York, um von dort über die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu berichten. Du willst mehr über die 17 Ziele erfahren?
ÖkoLeo: Du bist seit 1,5 Jahren Jugenddelegierte. Ende dieses Jahres ist deine Zeit vorbei. Gibt es einen Moment, an den du dich besonders gerne erinnerst?
Franka: Ja, ich denke besonders gern an die Umweltversammlung der Vereinten Nationen in Nairobi in Afrika zurück! Dort haben sich alle Staaten geeinigt, dass wir das Problem mit dem Plastik lösen müssen. Das war ein krasses Gefühl. Wir saßen neben Menschen, die schon seit 10 oder 15 Jahren an diesem Abkommen arbeiten und dann gemerkt haben, dass ihre Arbeit Früchte trägt. Das war sehr schön!
ÖkoLeo: Was würdest du einer Person raten, die sich auch gerne politisch engagieren würde?
Franka: Dass es ganz viele Möglichkeiten gibt, das zu tun! Man sollte sich für ein Thema entscheiden, auf das man richtig Lust hat. Denn viele Themen können frustrierend sein. Und vor allem darf man sich nicht einreden lassen, dass die Stimmen von jungen Menschen nicht wichtig sind, denn das stimmt nicht!
Was passiert auf der Konferenz in New York?
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