31. Juli 2023 Klimaschutz

Halbzeit: Die Vereinten Nationen haben einen Plan für eine gute Zukunft. Wie steht es darum?

Fast alle Länder der Welt haben 2015 einen gemeinsamen Plan beschlossen, die Agenda 2030. Das Ziel: ein besseres Leben für alle Menschen auf der Welt. Wie sieht dieser Plan genau aus und warum wird es jetzt Zeit, richtig anzupacken?

Als Klimajournalistin vor Ort

Unsere Autorin Hannah war in New York, um für uns über die Klimaziele zu berichten.

Im September 2015 haben sich Regierende aus aller Welt in New York getroffen, um die sogenannte Agenda 2030 zu beschließen. Eine Agenda ist so etwas wie eine Liste an Dingen, die zu tun sind. Auf der Agenda 2030 stehen insgesamt 17 Ziele, die bis 2030 erreicht werden sollen. Alle Ziele haben etwas mit einem guten und nachhaltigen Leben für alle Menschen auf der Welt zu tun, deshalb heißen sie 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung.

Die Agenda 2030 wurde von den Vereinten Nationen beschlossen. Die Vereinten Nationen sind eine weltweite Organisation, der insgesamt 193 Länder angehören. Das sind fast alle Staaten der Welt. Auf Englisch heißen sie United Nations, kurz: UN. Die Vereinten Nationen wurden 1945 gegründet, kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, für Zusammenarbeit und Sicherheit auf der ganzen Welt zu sorgen. Die Mitgliedsstaaten treffen sich mehrmals im Jahr, um über verschiedene Themen zu sprechen, zum Beispiel beim sogenannten Klimagipfel oder der Ozeankonferenz.

Was sind die "Nachhaltigkeitsziele"?

Icons der 17 SDGs
Jedes dieser Ziele hat mehrere Unterziele, die erfüllt werden müssen. Insgesamt sind es 169 Unterziele. (Bild: ©UNITED NATIONS DEPARTMENT OF GLOBAL COMMUNICATIONS
 )

Die Agenda 2030 ist ein Vertrag, bei dem es um die Zukunft der Welt geht. Die Staaten haben beschlossen, bis 2030 eine Welt zu schaffen, in der ein gutes Leben für alle möglich ist. Es geht vor allen Dingen darum, dass Menschen in Würde leben können, dass der Planet geschützt wird, dass Frieden und Wohlstand gefördert werden und dass alle Länder gemeinsam und partnerschaftlich zusammenarbeiten. Denn nur, wenn alle Länder an einem
Strang ziehen, ist das Erreichen der 17 Ziele möglich.

Alle 17 Ziele hängen zusammen. An einem Ziel zu arbeiten, kann auch dabei helfen, ein oder mehrere andere Ziele zu erreichen. Wenn ein Land sich zum Beispiel für mehr Klimaschutz (Ziel 13) einsetzt, kann das auch dabei helfen, die Meere, das Leben unter Wasser (Ziel 14) und auch das Leben an Land (Ziel 15) zu schützen.

Halbzeit: Wo stehen wir?

Im Juli hat in New York das UN-Nachhaltigkeitsforum stattgefunden. Korrekt heißt es

Hochrangiges Politisches Forum zu nachhaltiger Entwicklung, aber dieser komplizierte Name wird nicht oft verwendet.

Das Treffen findet zwar jedes Jahr statt, aber 2023 ist ein besonderes Jahr. Denn es gilt als Halbzeit für die Agenda 2030. Seit die 17 Ziele beschlossen wurden, ist die Hälfte der Zeit bis zum Jahr 2030 vergangen. Es bleibt jetzt also nochmal genauso viel Zeit übrig, um die Ziele zu erreichen.

Auf der Konferenz in New York ging es deshalb besonders um die Frage, wie es in den verschiedenen Ländern gerade um die Ziele steht. Bei welchen Zielen sieht es gut aus, wo hakt es noch? Insgesamt 39 Länder und Regionen haben bei der Konferenz berichtet, wie es bei ihnen läuft. Darunter zum Beispiel Frankreich, Kambodscha, Tansania und die Europäische Union. Dabei wurde klar, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.

Obwohl wir in Deutschland zum Beispiel in einem reichen Land leben, gibt es auch hier noch jede Menge zu tun. Bisher haben wir noch keines der 17 Ziele vollständig erreicht. Am besten läuft es bisher in Finnland. Aber auch dort wurden erst drei der insgesamt 17 Ziele erreicht. Viele Fachleute sind sich deshalb mittlerweile einig, dass wir die Ziele bis 2030 nicht komplett erreichen werden.

Fische im Meer
Auch der Schutz von Meeresbewohnern gehört zu den Zielen der Vereinten Nationen. (Bild: Sebastian Pena Lambarri / unsplash.com / Unsplash Lizenz)

Was passiert jetzt?

Junge Menschen bei den Vereinten Nationen

Lies hier, warum Franka für dich in New York war.

Trotz der geringen Chance, dass der Zeitplan bis 2030 eingehalten wird: Die allermeisten Menschen auf der Konferenz in New York waren der Meinung, dass wir an den Zielen festhalten müssen. Allerdings ist jetzt höchste Zeit, richtig anzupacken.

So sieht es auch die UN-Jugenddelegierte Franka Bernreiter aus Deutschland. Sie sagt: "Wenn wir jetzt nichts machen, wird es in jedem Fall nur schlimmer." Sie will andere dazu motivieren, sich für eine nachhaltige Zukunft zu engagieren. Sieben Jahre bleiben schließlich noch. Und fast alle Länder der Welt stehen hinter den Zielen, die sie 2015 beschlossen haben.

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