Klimawandel: Die Reisen der Zugvögel verändern sich
Frühlingstemperaturen schon im Herbst oder Winter: Das gab es in den vergangenen Jahren häufiger. Manche Zugvögel können sich gut anpassen – doch einige bekommen Schwierigkeiten.
Zugvögel kommen heute früher aus ihren Winterquartieren zurück, haben Forscherinnen und Forscher aus Finnland herausgefunden. Sie sind im Durchschnitt eine Woche früher da als noch vor 50 Jahren.
Das war das Ergebnis einer Studie, bei der fast 200 Arten über mehrere Jahrzehnte beobachtet wurden. An 21 Beobachtungsstationen in Nordeuropa und Kanada wurden Daten gesammelt.
Dabei gab es große Unterschiede zwischen den Arten. Der Singschwan kommt sogar zwei Wochen früher in seinem Sommerquartier an. Bei Vogelarten, die besonders weite Strecken ziehen, hat sich die Rückkehr dagegen nur um wenige Tage verschoben.
Zugvögel reagieren auf den Klimawandel
Die Veränderungen lassen sich mit den veränderten Temperaturen erklären. Durch den Klimawandel beginnt der Frühling in Europa immer früher.
Viele Vogelarten haben sich daran angepasst. Zugvögel brauchen gute Lebensbedingungen an mehreren Orten auf der Welt: in ihren Brutgebieten, in ihren Winterquartieren und auf den Rastplätzen auf dem Weg dazwischen.
Manche Arten kommen zum Beispiel früher aus ihrem Winterquartier zurück, weil sich auch an ihren Rastplätzen das Klima ändert. So gibt es im Mittelmeerraum weniger Regen. Die Tiere rasten dort nur kurz und fliegen schnell weiter.
Die Mönchsgrasmücke hat ihre Reisepläne sogar komplett geändert. Früher flogen die Tiere zum Überwintern in der Regel nach Spanien oder Nordafrika. Heute ziehen viele der Vögel nach Großbritannien. Auch dort ist das Klima milder geworden.
Vorteile für manche Arten, Gefahren für andere
Viele Arten können sich offenbar gut an die Veränderungen anpassen. Doch Fachleute rechnen mit Problemen. Denn einige Arten werden in anderen Gebieten beobachtet als früher. Dort ändert sich also die Zusammensetzung der Tier- und Pflanzenarten. Denkbar ist, dass hinzukommende Arten den angestammten Vogelarten zum Beispiel Nahrung oder Brutplätze streitig machen.
Für manche Zugvögel nehmen durch den Klimawandel die Hindernisse auf ihrer Reise zu. Zum Beispiel, weil sich die Wüste Sahara in Afrika weiter ausbreitet. So muss die Nachtigall weiter fliegen als früher. Dadurch kann es passieren, dass die Vögel erschöpft an Orten landen müssen, an denen sie keine Nahrung finden.
Für die Fachleute ist dies ein weiteres Zeichen dafür, dass der Klimawandel ein großes Risiko darstellt. Um die Zugvögel zu unterstützen, müssen die Menschen es ihnen erleichtern, sich anzupassen. Dafür müssen ihre Lebensräume und Rastplätze geschützt werden. Und es muss versucht werden den Klimawandel einzudämmen.
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