So kannst du Igeln helfen
Wenn es raschelt im Gebüsch, ist manchmal ein Igel der Grund. Im Herbst ist er besonders aktiv. Denn er muss eine Menge fressen, bevor der Winterschlaf beginnt.
Vielleicht hast du auch schon einmal einen Igel beobachten können? Wenn, dann vermutlich in der Abenddämmerung. Denn die Tiere sind nachts unterwegs auf Nahrungssuche. Sie fressen vor allem Insekten, Schnecken, Regenwürmer oder Spinnen. Ihr Revier ist groß: Bei der Suche nach Nahrung können die Tiere einige Kilometer zurücklegen.
Im Herbst kann man die Tiere besonders häufig entdecken, denn dann sind sie besonders aktiv. Sie müssen sich in dieser Zeit eine dicke Fettschicht anfressen, bevor sie Winterschlaf halten. Denn dann fressen sie nichts, bis sie im März oder April wieder aufwachen.
Es ist normal, dass Igel bis Ende November unterwegs sind. Erst wenn die Temperaturen nachts und am Tag um null Grad liegen, wird es höchste Zeit für den Winterschlaf. Doch auch während der Winterzeit kommen Igel ab und zu hervor. Vor allem wenn es ein paar Tage lang besonders warm ist, wachen sie auf.
Igel sind in der Natur am besten aufgehoben
Oft heißt es, dass man jungen Igeln helfen sollte, über den Winter zu kommen. Doch das heißt nicht, dass man sie nach drinnen bringen sollte! Für den Igel wie für alle wildlebenden Tiere gilt, dass man sie nicht aus ihrem Lebensraum entnehmen soll.
Grundsätzlich sind Igel draußen in ihrem Revier am besten aufgehoben. Auch bei ungemütlichem Wetter im Herbst und Winter, wenn die meisten Menschen lieber im Trockenen und Warmen bleiben.
Die beste Hilfe: Ein igelfreundlicher Garten
Die beste Hilfe für Igel ist, ihnen einen guten Lebensraum zu bieten. Da Igel häufig in Gärten leben, kann man dort eine Menge für sie tun. Nahrung und Unterschlupf finden Igel am besten in naturnahen Gärten mit viel Abwechslung, zum Beispiel mit Hecken, Sträuchern und Wiesen.
Igelfreundlich ist es, wenn der Garten nicht zu "aufgeräumt" ist. Das heißt, dass es nicht nur kurzgemähten Rasen geben sollte, und nicht jedes herabgefallene Laubblatt sollte aufgekehrt werden. Auch auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel sollte verzichtet werden.
Besonders wichtig ist es, dem Igel Unterschlupfmöglichkeiten zu bieten. Verstecke findet er zum Beispiel in dichtem Gebüsch, in trockenen Hohlräumen unter Holzstapeln oder unter Baumwurzeln. Geeignet sind auch Haufen aus Reisig und Laub in ruhigen Ecken des Gartens. An solchen trockenen und frostsicheren Plätzen verbringen die Tiere auch ihren Winterschlaf.
Außerdem hilft es dem Igel, wenn er möglichst frei und gefahrlos umherstreifen kann. Zwischen verschiedenen Gärten sollte es Durchgänge geben. Und gefährliche Stellen können Gartenbesitzerinnen und -besitzer entschärfen. Zum Beispiel mit einem Deckel auf der Regentonne oder einem Gitter auf dem Kellerschacht. Gartenteiche sollten eine flache Stelle haben, an der hineingefallene Tiere notfalls hinausklettern können.
Nur in Ausnahmefällen helfen!
Nur wenn sie kurz vor Beginn des Winters auffallend unterernährt sind oder bei Dauerfrost und Schnee herumlaufen, benötigen Igel menschliche Hilfe.
Wenn du einen hilfsbedürftigen Igel entdeckst, solltest du ihn nicht direkt einsammeln und mitnehmen.
Als kleine Unterstützung in der Zeit vor oder nach dem Winterschlaf kannst du dem Tier zunächst Futter anbieten. Stelle am besten abends ein Schälchen bereit. Geeignet ist trockenes Hundefutter. Nicht geeignet sind verderbliches Dosenfutter oder Speisereste. Auch Milch vertragen Igel nicht.
Wer hilft kranken Igeln?
Nur wenn du einen offensichtlich kranken oder verletzten Igel findest, nimm ihn vorsichtig auf. Ziehe dir vorher dicke Handschuhe an. Dann wende dich an einen fachkundigen Tierarzt oder eine staatlich anerkannte Igelstation in deiner Nähe. Die Adressen bekommst du beim Regierungspräsidium in Kassel, Gießen oder Darmstadt. Oder du fragst beim Veterinäramt nach. Das ist das Amt, das in deinem Landkreis oder deiner Stadt für den Tierschutz zuständig ist. Viele Igelstationen findest du auch im Internet.
Falls du allein oder mit Freunden einen Igel findest, sag zuerst deinen Eltern Bescheid. Diese müssen nämlich wissen, dass man von dem Moment an, in dem man ein Tier aus der Natur entnimmt, die volle Verantwortung für das Lebewesen übernimmt! Dann muss man auch für anfallende Kosten aufkommen, wie zum Beispiel für den Tierarzt.
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