29. November 2021 Forschen & Entdecken

Pilze sammeln: Darauf musst du achten

Im Herbst gehen viele Menschen in den Wald, um Pilze zu sammeln. Doch welche sind essbar? Und wie sammle ich Pilze, ohne der Natur zu schaden?

Insgesamt gibt es in Deutschland 4400 Großpilzarten. Bei dieser Artenvielfalt ist es meist schwierig, Speisepilze von Giftpilzen zu unterscheiden. Daher ist die erste Regel beim Pilze sammeln: Wer Pilze sammelt, muss sich auskennen! Ernte daher nur das, was du hundertprozentig kennst und bestimmen kannst.

Beim Sammeln der Pilze sollte immer ein Erwachsener dabei sein. Und auch bei der Bestimmung der Pilze solltest du dir helfen lassen, am besten von einer Expertin oder einem Experten. In Hessen gibt es zahlreiche Pilzberatungsstellen, die dir sagen können, ob deine gesammelten Pilze essbar sind. 

Als Einstieg in das Thema bietet sich auch die Teilnahme an einer Pilzführung an. Doch auch wenn du dich bereits etwas auskennst, sollte ein Bestimmungsbuch immer zu deiner Standardausrüstung gehören. 

Wo wachsen Pilze?

Pilze lieben feuchtwarmes Wetter. Fällt bei milden Temperaturen Regen, sprießen sie vielerorts aus dem Boden. Je nach Umgebung wachsen jedoch sehr unterschiedliche Arten. So findet man Maronen meist unter Kiefern und Fichten. Pfifferlinge und Steinpilze wachsen am liebsten in Laub- und Nadelwäldern.

Selbst an Straßenrändern kann man Pilze finden. Allerdings sollten diese nicht gegessen werden, da sie durch die Abgase von Autos verunreinigt sind. Gleiches gilt für Pilze aus Gebieten, in denen viel Dünger oder Pflanzenschutzmittel eingesetzt wird.

Ein echter Pfifferling und sein falscher Verwechslungspartner
Links der Echte Pfifferling. Rechts sein giftiger Doppelgänger, der Falsche Pfifferling. (Bild: adege / pixabay.com / Pixabay Lizenz und jggrz / pixabay.com / Pixabay Lizenz)

Welche Pilze darf ich sammeln?

Landschaften & Ökosysteme

Ein Wald ist mehr als viele Bäume

Es ist wichtig, nur so viele Pilze zu sammeln, wie erlaubt ist und man selbst tatsächlich benötigt. Viele der Arten sind vom Aussterben bedroht und müssen geschützt werden. Informiere dich daher vor deiner Pilzjagd, welche und wie viele Pilze du sammeln darfst.

Außerdem solltest du zu junge und zu alte Pilze stehen lassen. Sogar Pilze, die von Maden oder Schnecken angefressen sind, haben noch eine Funktion und sollten nicht zerstört werden. Sie werfen Sporen ab und sorgen so dafür, dass sich die Pilzart vermehren kann.

Mehr Infos zu den Regeln und viele Tipps findest du beim Verbraucherfenster Hessen.

Wie sammle ich Pilze?

Ein Pilz wächst auf einer Baumrinde.
Pilze wachsen auch auf Baumrinde. Der weiße Flaum ist das Myzel. (Bild: adege / pixabay.com / Pixabay Lizenz)

Du kannst Pilze entweder behutsam aus dem Boden drehen oder mit einem scharfen Messer knapp über dem Boden abschneiden.

Auf keinen Fall solltest du die Pilze einfach aus dem Boden reißen. Dadurch zerstörst du das unterirdische Myzel. So nennt man das Pilzgeflecht unter der Erde, das aussieht wie weißer Flaum. Tatsächlich ist das Myzel der eigentliche Pilz. Der Teil, der über der Erde wächst, ist hingegen nur seine "Frucht".

Die gesammelten Pilze transportierst du am besten in einem luftigen Korb. So bleiben sie länger frisch.

Urheberrecht: Du darfst die Inhalte von ÖkoLeo kostenlos nutzen.

Du darfst Texte und Bilder auch kopieren und für deine eigenen Zwecke verwenden. Es ist aber nicht erlaubt, damit Geld zu verdienen. Wenn du Inhalte von ÖkoLeo anderswo veröffentlichen willst, zum Beispiel auf der Internetseite deiner Schule, beachte bitte einige Regeln. Du findest sie im Impressum.