14. September 2021 Forschen & Entdecken

Zu Besuch auf der Streuobstwiese

Im September und Oktober gibt es auf der Streuobstwiese viel zu entdecken – ein guter Zeitpunkt, um den vielfältigen Lebensraum zu erkunden! Tipps für einen Besuch.

Wo finde ich Streuobstwiesen?

Fast überall in Deutschland gibt es Streuobstwiesen. Du kannst sie vor allem in ländlichen Regionen finden, meistens in der Umgebung von Siedlungen. Am Rand vieler Dörfer findet man heute verwilderte Streuobstwiesen oder Alleen mit Obstbäumen.

Man erkennt Apfelbäume und andere Obstbäume im Frühling schon von Weitem an ihren weiß-rosa Blüten. Im Spätsommer und Herbst erkennt man sie an den Früchten, die dann reif werden.

Wenn du eine Streuobstwiese finden und besuchen möchtest, gibt es mehrere Möglichkeiten:

  • Halte Ausschau nach Wiesen mit Obstbäumen in deinem Wohnort. Frage in der Nachbarschaft, wer die Besitzerin oder der Besitzer ist.
  • Besuche einen Obsthof oder einen Gartenbaubetrieb. Während der Erntezeit gibt es dort manchmal auch Veranstaltungen oder sogar Führungen.
  • Frage Leute, die sich mit Obst und Naturschutz auskennen. In vielen Orten gibt es zum Beispiel Mitglieder der Naturschutzorganisation NABU, die Führungen anbieten. Kontaktadressen findest du auf der Internetseite des NABU. In der Region Frankfurt-Rhein-Main gibt es sogar einen Streuobstbeauftragen.

Welche Früchte wachsen auf Streuobstwiesen?

Ein Lebensraum für Insekten und Vögel

Das Besondere an Streuobstwiesen ist, dass sie meistens umweltfreundlich bewirtschaftet werden. So werden zum Beispiel keine Pflanzengifte oder schädliche Dünger eingesetzt.

Außerdem sind sie ein sehr vielfältiger Lebensraum. Streuobstwiesen sind sozusagen eine Mischung aus Wald und Wiese.

Darum kann man auf Streuobstwiesen eine besonders große Vielfalt von Tier- und Pflanzenarten finden. Insgesamt können sie über 5.000 Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen. So können beispielsweise Vögel die Höhlen in alten Baumstämmen als Brutplätze nutzen. Mit etwas Glück kann man dort einen Grünspecht oder Steinkauz erspähen.

Höhlen in einem Baumstamm
In den Obstbäumen finden Vögel viele Nistmöglichkeiten. (Bild: © HMUKLV / H. Mai)

Neben Vögeln sind auch viele Insekten wie Ameisen, Bienen, Heuschrecken und Schmetterlinge auf Streuobstwiesen zuhause.

Aber auch Säugetiere zählen zu den regelmäßigen Besuchern von Streuobstwiesen. Sieh mal, wer sich dort finden lässt:

Verhaltenstipps für deinen Besuch

Damit du die Tiere und Pflanzen nicht störst, solltest du ein paar Dinge beachten. Man sollte möglichst wenig auf die Wiese selbst gehen. Durch viele Streuobstwiesen führen Feldwege oder Trampelpfade, die du stattdessen nutzen kannst.

Zudem sollte man Rücksicht nehmen und sich ruhig verhalten. Wenn man dann ein bisschen Zeit auf der Wiese verbringt, kann man sehr, sehr viel beobachten.

Was du mit dem Obst machen kannst

Obst ernten

In Hessen kannst du selbst bei der Ernte helfen.

Solltest du bei der Obsternte mitmachen dürfen, gibt es viele Möglichkeiten, das Obst weiterzuverarbeiten. Reife Äpfel eignen sich zum Beispiel hervorragend, um frischen Saft zu pressen. Der Naturschutzbund hat eine Übersicht der Mostereien in Hessen zusammengestellt. Du findest sie auf dieser Internetseite.

Auch Kuchen, Marmeladen oder Apfelmus schmecken noch besser, wenn du die Früchte selbst geerntet hast. Allerdings solltest du dich nur am Obst bedienen, wenn du auch eine Erlaubnis dazu hast.

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