Diese vier gefährlichen Tiere leben in Hessen
Gefährliche Tiere gibt es nicht nur in fernen Ländern wie Australien. Manche Arten findet man auch in Hessen. ÖkoLeo erklärt, von welchen vier Tieren ihr besser Abstand halten solltet und wie ihr euch vor ihnen schützen könnt.
Die meisten Tiere und Insekten, die in Hessen leben, sind ungefährlich. Doch es gibt einige Arten, die uns Menschen möglicherweise krank machen können. Einige von ihnen sind eigentlich in wärmeren Regionen der Erde verbreitet. Jedoch fühlen sie sich durch die Klimakrise auch in Hessen immer wohler. Sie werden beispielsweise durch Reisende mitgebracht und verbreiten sich hier bei uns. Wenn du ein paar Dinge beachtest, kannst du dich gut vor ihnen schützen!
Diese kleine Mücke fühlt sich in Hessen wohl
Tigermücke entdeckt?
Hier könnt ihr Tigermücken mit Bild melden.
Sie ist klein, schwarz-weiß gestreift und hat lange, dünne Beine: Vor fünf Jahren ist die Asiatische Tigermücke zum ersten Mal in Hessen gemeldet worden. Die Tigermücke ist vor allem in tropischen Regionen verbreitet. Bisher war es ihr in Deutschland zu kalt. Doch seit einigen Jahren wird es durch den Klimawandel immer wärmer.
Ein Stich von ihr unterscheidet sich zunächst nicht von dem einer bekannten, aber ziemlich harmlosen Stechmücke: Es juckt, wird rot und schwillt an. Im schlimmsten Fall kann die Tigermücke aber gefährliche Krankheiten übertragen, wie zum Beispiel das Dengue-Fieber. Das ist eine Erkrankung, die vor allem dann ernste Folgen haben kann, wenn du dich ein zweites Mal damit ansteckst.
Damit sich die Tigermücke nicht weiter bei uns ausbreitet, können wir alle helfen. So sollten kleine Wasseransammlungen in Blumentöpfen im Garten oder ganze Regentonnen zugedeckt werden. Das hindert die Tigermücke daran, ihre Eier in das Wasser zu legen und sich somit zu vermehren.
Vorsicht vor kleinen Blutsaugern
Zecken sind kleine Spinnentiere, die nur wenige Millimeter groß werden. Sie haben einen rundlichen Körper mit acht Beinen und sind weiß bis dunkelbraun. In hohen Gräsern oder Büschen, in Wiesen und in Gärten leben Zecken besonders gern. Und gerade in Sommermonaten beißen sie gern mal zu.
Denn: Zecken ernähren sich von Blut. Dabei ist es ihnen egal, ob es von Menschen oder von Tieren stammt. Mit ihrem Stechrüssel saugen sie sich fest und dabei können Krankheitserreger in die Blutbahn übertragen gelangen. Nicht immer muss ein Zeckenbiss gefährlich werden. Im Normalfall kann man sie einfach vorsichtig mit einer Pinzette entfernen.
Manchmal aber übertragen die kleinen Krabbeltiere schwere Krankheiten, etwa Borreliose. Betroffene fühlen sich meist, wie bei einer Grippe. Auch können sich Gelenke entzünden oder die Haut verändern. Bildet sich um die Bissstelle nach ein paar Tagen oder Wochen ein roter Kreis, so sollte unbedingt ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Denn Borreliose sollte unbedingt behandelt werden.
Doch du kannst dich schützen. Nach Wanderungen, Fußballspielen oder Verstecken im hohen Gras sollte man unbedingt den ganzen Körper nach Zecken absuchen und sie von einem Erwachsenen so schnell wie möglich entfernen lassen. Im Zweifel solltet ihr zu einem Arzt oder zu einer Ärztin gehen.
Die einzige Giftschlange Hessens
Viele Menschen fürchten sich vor ihr: der Schlange. Doch kein Grund zur Sorge, denn die wendigen Reptilien mit schuppiger Haut verstecken sich gern und interessieren sich nicht für uns Menschen. Deshalb ist es auch schwer, eine unserer heimischen Schlangenarten zu entdecken.
In Hessen leben insgesamt vier Schlangenarten in freier Wildbahn: Die Ringelnatter, die Schlingnatter, die Äskulapnatter und die Kreuzotter. Dabei ist die Kreuzotter die einzige Giftschlange in Hessen. Ein Biss von ihr ist zwar nicht lebensgefährlich, sorgt aber für Übelkeit und Kreislaufprobleme. Deshalb sollte man nach einem Schlangenbiss immer zu einem Arzt oder einer Ärztin zu gehen.
Doch kein Grund zur Sorge: Kreuzottern beißen äußerst selten, so der Naturschutzbund. Wenn sie die Möglichkeit zur Flucht haben, verschwinden sie lieber. Wenn du eine Kreuzotter siehst, solltest du sie aber in Ruhe lassen. Das gilt übrigens für alle wilden Tiere.
Raupe mit giftigen Haaren
Es gibt noch ein weiteres Tier, das sich aufgrund der starken Klimaveränderungen immer mehr in Hessen ausbreitet. Der Eichenprozessionsspinner. Ganze Spielplätze und Schulhöfe wurden wegen diesem kleinen Tier schon gesperrt. Ursprünglich heimisch in den Eichenwäldern in Süd- und Mitteleuropa, rückt der Eichenprozessionsspinner aufgrund der trockenen Wärme immer nördlicher in unsere Wälder vor und belagert Bäume oder Büsche.
Seine langen weißen Haare auf dem Raupenkörper sind gefährlich für den Wald, vor allem aber für uns Menschen und Tiere. Die Brennhaare des Eichenprozessionsspinners enthalten ein Gift, das allergische Reaktionen verursachen kann. Sie jucken und brennen auf der Haut. Deshalb solltest du die Nester und die Raupen unter keinen Umständen berühren.
Sicher ist sicher!
Spaziergänge in der Natur sind erholsam und können abenteuerlich sein, vor allem wenn wir Tiere und Pflanzen entdecken. Wichtig dabei ist aber, auf den gekennzeichneten Wegen zu bleiben. So schützen wir uns nicht nur selbst. Auch die Lebensräume der Tiere bleiben somit erhalten.
Triffst du draußen doch mal auf ein wildes Tier, solltest du Abstand halten, es nicht anfassen und auch nicht in Bedrängnis bringen oder füttern. Besonders schnell sollten wir bei Zecken oder anderen Insekten auf unserer Haut reagieren. Dazu ist es nach langen Waldspaziergängen wichtig, sich und Hunde gut nach den kleinen Tieren abzusuchen, insbesondere in den Frühjahrs- und Sommermonaten.
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