10. Mai 2021 Basteln & Bauen, Tiere

Bienenweide und Insektenhotel: der bienenfreundliche Garten

Nicht nur Honigbienen fliegen auf Blüten. Auch hunderte von wilden Bienenarten, Hummeln und Schmetterlinge brauchen blühende Pflanzen. Doch das Angebot wird kleiner und eintöniger. Darum sind manche dieser Insektenarten in Gefahr. ÖkoLeo erklärt dir, wie du ihnen helfen kannst.

Honigbienen, wilde Bienenarten und Schmetterlinge brauchen die Blüten der Pflanzen, denn sie sammeln dort Nahrung. Umgekehrt brauchen auch die Pflanzen die Insekten. Denn wenn sie von Blüte zu Blüte fliegen, verteilen sie den Blütenpollen und bestäuben so die Pflanzen. Nur so können die Pflanzen Früchte tragen und sich vermehren. Das gilt zum Beispiel für Obstbäume, aber auch für viele Gemüsesorten. Wenn es keine Bienen gäbe, könnten die Menschen viel weniger Äpfel, Birnen und andere Früchte ernten.

Doch viele Insektenarten werden immer seltener. Ein Grund sind Schädlingsbekämpfungsmittel, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Denn sie sind nicht nur für die Schädlinge, sondern auch für andere Insektenarten giftig. Ein weiterer Grund ist, dass Bienen und andere Bestäuberinsekten immer weniger Blüten finden. ÖkoLeo hat hier ausführlich darüber berichtet.

Wie legst du eine Bienenweide an?

Blumenwiese in einem Garten
Am besten für die Bienen ist ein großes und vielfältiges Blütenangebot. (Bild: marneejill / flickr.com / CC BY 2.0)

Wer einen Garten oder Balkon hat, kann Bienen und anderen Bestäuberinsekten ein wenig helfen. Denn auch auf kleinen Flächen ist es möglich, ihnen Nahrung und Unterschlupf zu bieten.

Nicht alles, was im Garten und auf dem Balkon blüht, ist für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge gut geeignet. Manche heimische Insektenarten brauchen ganz bestimmte heimische Blüten. Am besten ist es daher, verschiedene bienenfreundliche Gewächse anzupflanzen, damit auch das Blütenangebot möglichst vielfältig ist. Zu den Pflanzen, die Bienen gerne mögen, gehören zum Beispiel Vanilleblumen, Topfdahlien oder Steinkraut. Auch Kräuter wie Basilikum, Minze oder Thymian mögen die Insekten.

Eine sehr übersichtliche Liste mit bienenfreundlichen Pflanzen für Balkon und Garten findest du beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.

Wer im Garten eine Rasenfläche hat, kann den Insekten helfen, indem er einen Teil der Fläche zur Wiese werden lässt oder seltener mäht. Schnell zeigen sich dann oft Kleeblüten – und mit ihnen kommen zum Beispiel die Hummeln.

Es gibt auch spezielle Saatmischungen mit bienenfreundlichen Pflanzen. Sie heißen meist "Bienenweide" oder ähnlich. Man kann sie ganz einfach in einem Blumenkasten auf dem Balkon aussähen. Eine genau Anleitung findest du hier.

Vielleicht findet sich auch auf deinem Schulgelände ein Platz, um einen wilden bunten Garten anzulegen?

Insektenhotel
"Insektenhotels" kannst du bauen oder fertig kaufen. (Bild: Manu / flickr.com / CC BY-SA 2.0)

Nistplätze schaffen

Nicht nur das Nahrungsangebot wird kleiner. Einige Insektenarten finden auch weniger Nistmöglichkeiten. Manche wilden Bienenarten nisten zum Beispiel in Holz, in hohlen Stängeln von Sträuchern oder in kleinen Gängen, die sie in den Boden graben. Je "aufgeräumter" es im Garten aussieht, desto weniger Unterschlupfmöglichkeiten finden sie.

Es ist gut für die Insekten, wenn sie in der Nähe ihrer "Weide" unterkommen können. Du kannst ihnen also zusätzlich helfen, wenn du außer einem großen Blütenangebot auch Nistmöglichkeiten schaffst. Es ist zum Beispiel hilfreich, abgestorbene Stängel von Pflanzen und dürre Brombeerranken sowie abgestorbenes Holz (sogenanntes Totholz) stehen- beziehungsweise liegenzulassen. Denn manche Wildbienenarten bauen ihre Nester in die Stängel oder bohren sie ins Holz.

Ein von Menschen erbautes Insektenhotel
Hier finden die wilden Bienen Nistmöglichkeiten. In den verschlossenen Löchern wohnt bereits jemand. (Bild: Peterkkgmbh / pixabay.com / Pixabay Lizenz)

Wer mag, kann sogar spezielle Nisthilfen bauen oder fertig kaufen. Sie werden oft Insektenhotel genannt. Sie bestehen meist aus Holz, manche auch teilweise aus Ziegeln oder Lehm. Das Wichtigste an den Nisthilfen ist, dass sie kleine Öffnungen haben, die den Insekten Unterschlupf bieten. Sie können zum Beispiel aus hohlen Stroh-, Bambus- oder Schilfröhrchen bestehen, die übereinandergeschichtet werden.

Eine andere Möglichkeit ist, ein sogenanntes Nistholz zu bauen. Dafür nimmst du ein Stück Hartholz und bohrst Löcher in verschiedenen Größen. Achte darauf, dass du nicht in die Seite bohrst, wo die Jahresringe zu sehen sind. Wie das Ergebnis aussehen soll, kannst du auf den Fotos sehen.

Weil die Insekten ganz bestimmte Bedingungen brauchen, solltest du eine Nisthilfe nach Anleitung bauen. Genaue Tipps findest du zum Beispiel auf der Internetseite des Naturschutzbundes (NABU).

Video: Bienen helfen: Praktische Tipps

Im Video "Tipps für Bürgerinnen und Bürger" der Initiative "Bienenfreundliches Hessen" erfährst du, wie du Wildbienen, Honigbienen und andere Insekten unterstützen kannst.

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