09. Mai 2018 Landwirtschaft & Garten, Wasser, Luft & Boden

Gärtnern: Besser ohne Torf

Wer Balkon oder Garten bepflanzen möchte, braucht Blumenerde. Die besteht meistens aus Torf – doch das schadet der Umwelt.

Um Beete anzulegen oder Töpfe und Balkonkästen zu füllen, braucht man gute Erde. Denn daraus beziehen Blumen und Gemüse Wasser und Nährstoffe. Blumenerde aus dem Baumarkt oder Supermarkt enthält meistens Torf. Diese Produkte haben einen großen Haken: Sie schaden Umwelt und Klima

Torf stammt aus wertvollen Moorlandschaften

Denn Torf wird in Mooren abgebaut. Dort entsteht Torfboden, wenn sich über lange Zeiträume abgestorbene Pflanzenteile ablagern und nicht vollständig ersetzt werden.

Moore sind sehr spezielle Lebensräume, weil der Boden dort viel Wasser enthält. Sie entstehen im Laufe von hunderten oder tausenden von Jahren. Moore sind meist Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, die an diesen speziellen Lebensraum angepasst sind.  Dazu zählen unter anderem seltene Libellenarten und Schmetterlinge.  In manchen Mooren in Deutschland wächst sogar eine fleischfressende Pflanze, der Sonnentau. Die Pflanze fängt Insekten. 

Moore schützen das Klima

Moore sind außerdem wichtig für den Klimaschutz. Denn im Torfboden und den im Moor wachsenden Pflanzen wird sehr viel Kohlenstoff gespeichert – sechsmal so viel wie im Wald! Wenn der Torfboden abgebaut wird, verliert das Moor Wasser. Dabei entweicht Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid (CO2) – das bekannte Treibhausgas, das zum Klimawandel beiträgt. Ein Teil des Torfs wird sogar verbrannt, auch dabei entweicht CO2.

Wie bekomme ich Blumenerde ohne Torf?

Normalerweise bekommt man im Handel Blumenerde, die viel Torf enthält. Der Anteil kann bis zu 90 Prozent betragen. Woraus die Blumenerde besteht, ist auf der Packung angegeben. Umweltfreundlich ist Erde aus Holzfasern, Rinde oder Kompost. Man kann auch selbst im Garten einen Kompost anlegen und die entstehende Erde nutzen.

 

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