Nachgewiesen: Wildkatzen im östlichen Wetteraukreis
Erstmals haben Fachleute Haare von Wildkatzen im östlichen Wetteraukreis gefunden. Bisher war nicht klar, ob die sehr seltenen und scheuen Tiere dort leben.
Zum ersten Mal sind sich Fachleute sicher, dass es im östlichen Wetteraukreis Wildkatzen gibt. Der Fund ist wichtig, weil die Tiere auf der sogenannten „Roten Liste“ der stark gefährdeten Arten stehen. Das heißt, sie sind vom Aussterben bedroht. Weil sie so selten sind und versteckt leben, sind Wildkatzen nur schwer zu entdecken.
Dass sie durch den Wetteraukreis nördlich von Frankfurt streifen, wurde bisher nur vermutet. Försterinnen und Förster hatten einige Tiere beobachtet. Doch Wildkatzen sehen grau getigerten Hauskatzen sehr ähnlich und können mit ihnen verwechselt werden.
Wie kann man Wildkatzen zählen?
Um zu beweisen, dass es sich wirklich um Wildkatzen handelt, wurden ihre Haare gesammelt. Helferinnen und Helfer hatten Anfang des Jahres 2014 sogenannte Lockstöcke im östlichen Wetteraukreis aufgestellt. Die Stöcke waren mit Baldrian besprüht. Dessen Duft zieht die Katzen an, sie reiben sich dann an den Stöcken.
An den Lockstöcken wurden insgesamt zwölf Haarproben gefunden. Diese wurden im Labor untersucht. Mithilfe einer genetischen Analyse wurde nachgewiesen, dass darunter Haare von drei verschiedenen Wildkatzen waren.
Wildkatzen sind keine verwilderten Hauskatzen. Sie leben wild in den Wäldern. Im Mittelalter waren sie in Europa weit verbreitet. Weil es immer weniger naturnahe Waldgebiete gibt, sind sie sehr selten geworden. In den letzten Jahrzehnten haben sie sich aber wieder mehr ausgebreitet, auch in Hessen. Wildkatzen leben unter anderem im Reinhardswald, im Kaufunger Wald, am Meißner, im Ringgau, im Spessart, Taunus und Rothaargebirge.
Im Naturpark Hochtaunus kannst Du mehr über die Wildkatze erfahren. Dort kannst Du Dich auf einem Erlebnispfad im Wald auf die Spuren der Tiere begeben.