Müllfrei an der Frischetheke: Wie geht das?
Frische Lebensmittel wie Wurst und Käse werden in Supermärkten meist in viel Folie eingepackt. Um Müll zu vermeiden, können Kundinnen und Kunden eigene Behälter mitbringen.
Unmengen an Folien, kleinen Tüten und Einwegverpackungen aus Plastik werden täglich in Supermärkten verwendet. "Das geht doch auch anders!", haben sich schon viele Menschen gedacht.
Und ja, es geht anders. Es gibt an mehreren Orten in Deutschland schon sogenannte Unverpackt-Läden. Sie wollen möglichst gar keinen Müll produzieren. Dafür wird oft der englische Begriff "Zero Waste" (Null Müll) verwendet. Diese Läden haben vorgemacht, wie Einkaufen auch ohne Plastikverpackungen geht. Kundinnen und Kunden bringen eigene Behälter mit, die mehrfach verwendbar sind. Ökoleo hat bereits über einen solchen Unverpackt-Laden in Berlin berichtet.
Immer mehr Supermärkte folgen dem Beispiel. Doch während es bei manchen Lebensmitteln wie Gemüse oder Obst einfach zu sein scheint, sie in mitgebrachte Behälter abzufüllen oder ohne Verpackung in den Einkaufsbeutel zu legen, sieht es an der Frischetheke auf den ersten Blick ein bisschen schwieriger aus. Käse, Fisch und Fleisch können nicht ungeschützt im Einkaufsbeutel verstaut werden. Wie du trotzdem ohne Plastik an der Frischetheke auskommst, erfährst du hier.
Supermärkte, Bioläden und Co. sind selbst für Sauberkeit verantwortlich
Grundsätzlich ist es möglich, auch an der Frischetheke deine Einkäufe in Behälter füllen zu lassen, die du von zu Hause mitbringst. Doch die Supermärkte sind dafür verantwortlich, dass sie ihre frischen Waren sauber verkaufen. Darum entscheidet jeder Laden selbst, ob du deinen eigenen Behälter verwenden darfst. Frag am besten vorher einmal nach, wie die Regeln in dem Laden aussehen, in dem du einkaufen gehen möchtest.
In den meisten Fällen wirst du den Deckel Box oder Dose an der Frischetheke selbst abnehmen und die Verpackung auf ein Tablett stellen müssen. So stellen die Läden sicher, dass die Angestellten hinter der Theke die Boxen und Dosen nicht berühren. Das ist wichtig, damit sich keine Bakterien und Keime ausbreiten können.
Sorge auch dafür, dass deine Verpackung sauber ist, damit dein Behälter nicht abgelehnt wird. Am besten eignen sich solche aus glatten Materialien wie Edelstahl, Kunststoff oder bruchsicherem Glas. Diese sind leicht zu reinigen und deshalb hygienischer.
Um deinen nächsten Einkauf an der Frischetheke erfolgreich plastikfrei zu gestalten, kannst du dir vorher folgende Fragen stellen:
- Welche Regeln gelten in dem Laden, in dem ich einkaufen gehe?
- Ist die Verpackung, die ich benutzen möchte, groß genug für meine Einkäufe?
- Habe ich daran gedacht, die Verpackung ordentlich sauber zu machen?
Bewusst die Belastung für Umwelt senken
Zu wertvoll zum Verschwenden
Plastik ist vielseitig und nützlich – wenn wir es bewusst nutzen.
Wenn du dich dazu entscheidest, auf Plastikverpackungen an der Frischtheke zu verzichten und deine Verpackung stattdessen selbst mitbringst, hilfst du aktiv mit, den Verpackungsmüll in Deutschland zu senken. Der steigt nämlich an, auch wenn sich immer mehr Menschen darum bemühen, weniger Müll zu verursachen.
Der hohe Plastikverbrauch schadet der Umwelt und damit schließlich auch uns Menschen. Denn Plastik wird fast immer aus sogenannten fossilen Rohstoffen hergestellt. Dazu zählen Erdöl, Erdgas oder Steinkohle. Fossile Rohstoffe sind so uralt wie Fossilien: Sie sind vor über 100 bis 150 Millionen Jahren entstanden. Das Erdöl und andere fossile Rohstoffe, die wir heute nutzen, sind also uralte "Schätze". Und die werden immer knapper.
Daher versuchen Unternehmen zunehmend, auch an entlegenen Orten wie in der Arktis Öl zu finden. Die Förderung in solchen schwer zugänglichen Gebieten kann die Umwelt sehr belasten. Unfälle könnten zu einer Katastrophe für die Umwelt führen.
Und: Das aus diesen wertvollen Rohstoffen hergestellte Plastik wird zum großen Teil für Verpackungen verwendet. Die meisten davon werden ein einziges Mal benutzt und dann weggeworfen. Nach dieser kurzen Verwendung kann Plastik zu einer sehr langlebigen Belastung für die Umwelt werden. Denn wenn es nicht richtig entsorgt wird, kann es in der Natur landen. Dort dauert es mehrere hundert Jahre, bis das Material zersetzt ist.
Urheberrecht: Nutzen erlaubt!
Die Texte von ÖkoLeo dürfen kostenlos für Bildungszwecke und andere nicht-kommerzielle Zwecke verwendet werden. Sie stehen unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-NC 3.0 DE. Für Fotos können abweichende Regelungen gelten. Urheber und Lizenz müssen immer genannt werden! Bitte beachten Sie die Hinweise im Impressum.