19. November 2019 Abfall & Recycling

Weniger Plastik für Hessen

Oft gehen wir verschwenderisch mit Kunststoffen um, doch das belastet die Umwelt. Das Land Hessen will nun aktiv werden.

Weltweit wachsen die Mengen an Plastikmüll. Das ist eins der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Zwar ist Kunststoff ein Material, das für viele wichtige Zwecke benötigt wird. Manche medizinischen Geräte zum Beispiel wären ohne Teile aus Plastik kaum denkbar. Aber oft wird Kunststoff nur sehr kurz genutzt und anschließend sofort weggeworfen. Zum Beispiel Einkaufstüten oder Becher für den Coffee-to-go oder andere Getränke.

Zu wertvoll zum Verschwenden

Warum sollten wir uns mehr Gedanken über Plastik machen?

Das Land Hessen will dagegen aktiv werden. Das hat das Umweltministerium im November 2019 angekündigt. Es setzt sich ein für weniger Plastikverbrauch, weniger Plastikmüll in der Umwelt, weniger Mikroplastik und mehr Wiederverwendung und Recycling.

Plastikarm einkaufen

Die Menschen in Hessen sollen die Möglichkeit haben, plastikarm einzukaufen. Unternehmen sollen überlegen, wie Plastik in Supermärkten und anderen Geschäften vermieden werden kann. Das Land will auch Geschäfte dazu beraten, wie sie Lebensmittel unverpackt verkaufen können. Gleichzeitig informiert es Kundinnen und Kunden, wie sie mit eigenen Behältern einkaufen können.

Weniger Plastikmüll in der Umwelt

Becher für Getränke zum Mitnehmen werden oft achtlos weggeworfen. An vielen Orten kann man zwar schon eigene Behälter mitbringen oder Mehrwegbecher bekommen. Doch das geht noch besser. Das Land will sich dafür einsetzen, dass Mehrwegbecher einfacher zu nutzen sind. Dafür sollen sich Verkaufsstellen zusammenschließen. Kundinnen und Kunden können dann zum Beispiel den Kaffeebecher an einer Verkaufsstelle mitnehmen und an einer anderen Stelle wieder abgeben.

Weniger Mikroplastik

Mikroplastik

Die winzigen Teile aus Kunststoff können in die Mägen von Tieren gelangen.

In Zukunft soll weniger Mikroplastik in die Umwelt gelangen. Teilweise stammt es von Kunstrasenplätzen. Auf dem Plastikrasen werden zusätzlich kleine Plastikkügelchen  verstreut, die durch die Schuhe der Spielerinnen und Spieler oder Wind und Wetter vom Platz in die Umwelt gelangen. Das Land will sich dafür einsetzen, dass stattdessen mehr natürliche Materialien wie beispielsweise Sand oder Kork verwendet werden.

Mikroplastik sind winzige Plastikteile. Sie entstehen, wenn größere Plastikstücke zerfallen oder sie werden wie bei den Kunstrasenplätzen bewusst verwendet.  Das Land will dafür sorgen, dass strengere Gesetze zu Mikroplastik erlassen werden. Zum Beispiel, damit weniger Plastikzusätze in Kosmetik und Reinigungsmitteln hinzugefügt werden.

Mehr Wiederverwendung und Recycling

Das Land will sich auch für mehr Wiederverwendung und Recycling von Plastik einsetzen. Viele Produkte sind zum Beispiel nur schwer zu recyceln, weil Materialien nicht gut getrennt werden können. Um das zu verbessern, könnten die Europäische Union oder der Bundestag Gesetze beschließen. Das Land Hessen kann dies nicht allein bestimmen, aber es kann sich auf der Bundesebene und in der EU dafür einsetzen.

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