Wie kommt der Plastikmüll ins Meer?
Plastikmüll im Meer ist weltweit ein großes Problem geworden. Er kann vielen Tierarten gefährlich werden. Woher stammt der Müll, und was kann man dagegen tun?
Immer wieder berichten Medien über Plastikmüll im Meer. Darin geht es zum Beispiel um gestrandete Wale, die große Mengen Müll verschluckt haben und daran gestorben sind. Und seit Anfang des Jahres 2018 wurde in sozialen Netzwerken im Internet millionenfach das Video eines Tauchers geteilt, der im Meer auf eine "Suppe" aus Müll gestoßen ist.
Auch die Forschung bestätigt, dass Plastikmüll im Meer weltweit ein großes Problem geworden ist. Sogar auf einsamen Inseln, in der Tiefsee und im Eis der Antarktis findet sich Müll. Und weil Plastik sich in der Natur kaum zersetzt, sammelt sich dort immer mehr an.
Große Plastikteile können gefährlich sein, weil einige Tierarten wie Vögel oder Meeresschildkröten sie häufig mit Nahrung verwechseln. Wenn ihr Magen mit Plastik gefüllt ist, können sie verhungern. Viele Tiere verheddern sich auch in Plastiknetzen und Folien. Dabei können sie sich verletzen oder ertrinken.
Außerdem gibt es große Mengen winziger Plastikteile im Meer. Manche sind so klein wie Sandkörner oder noch kleiner. Sie werden Mikroplastik genannt. Die Teilchen entstehen, wenn größere Plastikstücke zerfallen. Manchmal sind sie auch als Zusatzstoffe in Kosmetik und anderen Produkten enthalten. Mikroplastik wird von manchen Meereslebewesen wie Muscheln aufgenommen. So können die Teilchen in die Nahrungskette gelangen – und schließlich auch in die Mägen von Menschen.
Woher kommt der viele Müll?
Der Müll gelangt auf verschiedenen Wegen ins Meer. Ein großer Teil stammt von Schiffen, zum Beispiel aus der Fischerei. Dort geht oft Ausrüstung verloren, zum Beispiel Netze, Seile und Transportkisten. Manchmal wird auch Abfall über Bord geworfen, obwohl das verboten ist.
Ein Teil des Mülls stammt von Land. Zum Beispiel aus Ferienorten an der Küste. Wenn dort Abfall nicht richtig entsorgt wird, kann er ins Meer geweht werden. Oder er gelangt mit dem Regen in Bäche und Flüsse und anschließend ins Meer. Auf diese Weise gelangen auch Folien und Netze aus der Landwirtschaft dorthin.
Auch die winzigen Mikroplastik-Teile stammen oft von Land. Sie werden zum Beispiel mit Kosmetikprodukten ins Abwasser gespült. Aber auch beim Waschen von Textilien aus Kunststoff gelangen winzige Plastikfasern ins Wasser.
Was kann ich gegen Plastikmüll im Meer tun?
Gegen die Vermüllung hilft vor allem der richtige Umgang mit Abfällen. Achte immer darauf, Abfälle in Mülltonnen zu entsorgen. Denn so gelangen sie nicht in die Umwelt – und können nicht in Flüsse, Seen oder ins Meer gespült werden. Am besten ist es natürlich, überflüssige Plastikverpackungen von vorneherein zu vermeiden.
Außerdem kannst du Kosmetikprodukte vermeiden, die Mikroplastik enthalten. Sie sind nicht leicht zu erkennen. Aber einige Kunststoffe werden häufig auf der Verpackung bei den Inhaltsstoffen genannt. Dazu gehören unter anderem Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Nylon oder Polyurethan (PUR).
Wie erkenne ich Produkte, die Mikroplastik enthalten?
Einige Umweltschutzorganisationen helfen dabei, Produkte mit Mikroplastik zu erkennen. Beim BUND gibt es einen Einkaufsratgeber zum Herunterladen, und bei Greenpeace gibt es eine Liste mit den Bezeichnungen von Kunststoffen, die in Produkten verwendet werden.
Auch zwei kostenlose Smartphone-Apps können beim Einkauf helfen. Mit ihnen kannst du den Strichcode auf den Verpackungen scannen. Die Apps zeigen dann, ob das Produkt Mikroplastik enthält. Möglich ist das mit der App Codecheck und mit der App Beat the Microbead (nur in englischer Sprache).
Achtung Apps: Bevor du etwas auf einem Smartphone installierst, frag bitte deine Eltern. Auch in kostenlosen Apps können Funktionen enthalten sein, die Geld kosten. Mehr Infos zur Sicherheit im Netz gibt es bei klicksafe.de.
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