16. Februar 2024 Tiere & Natur

Neue „Rote Liste“: Mehr als die Hälfte der Vogelarten in Hessen gefährdet

Viele Vogelarten werden immer seltener. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung. Bei einigen Arten gibt es aber auch gute Nachrichten.

Fachleute haben untersucht, wie es um die Vogelarten steht, die in Hessen brüten. Das Ergebnis: Sehr viele Vogelarten sind zurückgegangen. Besonders stark ist der Trend bei Arten, die auf Wiesen und Feldern leben. Dazu gehören zum Beispiel Feldlerche, Wachtel und Kiebitz. Auch Rohrammer und Teichhuhn sind seltener geworden. Diese Arten leben in Feuchtgebieten.

Insgesamt wurden 190 Arten untersucht. Nur 75 Arten gelten als ungefährdet.

Die Klimakrise schadet den Lebensräumen der Vögel

Früher weit verbreitet, heute selten

Warum verschwinden Amsel, Drossel, Fink und Star?

Eine der wichtigsten Ursachen ist der Klimawandel. Er schadet verschiedenen Lebensräumen, darunter die Feuchtgebiete. Aber auch die Wälder wurden durch die Dürren in den vergangenen Jahren stark geschädigt. Das schadet auch den Vogelarten, die in diesen Lebensräumen vorkommen.

Heute gelten 29 Vogelarten in Hessen als ausgestorben. Dazu gehören zum Beispiel Haselhuhn und Uferschnepfe. Ausgestorben heißt, dass sie früher regelmäßig in Hessen gebrütet haben, nun aber verschwunden sind. Viele der in Hessen ausgestorbenen Arten kommen aber an anderen Orten noch vor.

Es sind auch Arten seltener geworden, die früher sehr verbreitet waren. Zum Beispiel der Star.

Gute Nachrichten dank Artenschutz

Es gibt auch gute Nachrichten. Zum Beispiel gelten Eisvogel, Baumfalke und Haussperling nicht mehr als gefährdet. Ihnen haben Schutzprogramme geholfen. Dabei werden zum Beispiel Nester geschützt. Und an vielen Orten werden Lebensräume geschützt und wieder in einen natürlichen Zustand versetzt.

Die Vogelarten Heidelerche und Wendehals kommen auch wieder häufiger vor. Das hat einen speziellen Grund: Für sie ist die Klimaerwärmung ein Vorteil.

Eisvogel sitzt auf einem Ast.
Der Eisvogel gilt nicht mehr als gefährdet. (Bild: Humberto Matos / flickr.com / Public Domain)

Was ist eine „Rote Liste“?

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Diese Nachrichten stammen aus der sogenannten „Roten Liste“ für Vogelarten, die in Hessen brüten. Sie wurde im Dezember 2023 veröffentlicht. „Rote Listen“ gibt es für viele Tier- und Pflanzenarten. Diese Listen geben einen Überblick, wie es einzelnen Arten geht. Sie werden regelmäßig aktualisiert. Die letzte „Rote Liste“ für Vögel in Hessen wurde vor neun Jahren veröffentlicht.

Für die „Roten Listen“ tragen Fachleute viele Daten und Beobachtungen zusammen. Auch viele Freiwillige machen dabei mit und melden ihre Beobachtungen.

Die „Roten Listen“ sind für den Naturschutz und auch die Politik wichtig. Denn sie zeigen, welche Arten besonders gefährdet sind und Schutz brauchen. Je nachdem, wie es den Arten geht, werden sie in verschiedene Kategorien eingeteilt. Von „ungefährdet“ über „gefährdet“ bis hin zu „ausgestorben“. Es gibt auch eine Warnstufen für Arten, die möglicherweise bald gefährdet sein könnten.

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