19. September 2023 Landschaften & Ökosysteme

Was geht dich der Wald an?

Fast die Hälfte der gesamten Fläche in Hessen ist von Wald bedeckt. Und er ist wichtig für uns Menschen und die Natur.

"Walddetektive"

Bei den Walddetektiven handelt es sich um ein Schulprojekt der Deutschen Umweltstiftung und der KfW Stiftung. Du findest dort Quizze und viele spannende Infos zum Thema Wald.

Für das Schulprojekt "Walddetektive" hat die Deutsche Umweltstiftung mit der Hessischen Ministerin für Umwelt und Klimaschutz, Priska Hinz gesprochen. Frau Hinz beschäftigt sich viel mit dem Thema Wald und erklärt, welche Bedeutung Wälder in Hessen haben.

Deutsche Umweltstiftung: Wie geht es den Wäldern in Hessen?

Priska Hinz: Die Klimakrise verändert unseren Wald leider sehr schnell. Seit 2019 gibt es viele Schäden an den Bäumen durch Käfer und Pilzbefall. Jeder zehnte Baum in Hessen ist stark geschädigt. Ursache ist die extreme Trockenheit der letzten Jahre. Das geht aus einem besonderen Bericht hervor, dem Waldzustandsbericht.

Warum sind Wälder wichtig? Darüber hat die Ministerin Priska Hinz mit der Deutschen Umweltstiftung gesprochen. (Bild: ©HMUKLV)

Deutsche Umweltstiftung: Gibt es ein Gesetz, das den Wald schützt? Wenn ja, worum geht es dort?

Priska Hinz: Die wichtigsten Gesetze sind das "Hessische Waldgesetz" und das "Hessische Naturschutzgesetz". Besonders das Waldgesetz schützt den Wald als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und als Wirtschaftsraum für den Menschen. Eine besonders große Bedeutung haben Wälder für den Umweltschutz. Denn der Wald reinigt unsere Luft von Schadstoffen und produziert Sauerstoff.

Im Waldgesetz steht zum Beispiel, dass nicht mehr Holz eingeschlagen werden darf, als nachwächst. Das Waldgesetz verpflichtet uns auch dazu, die Landschaft, den Boden, das Wasser, die Reinheit der Luft und das örtliche Klima zu schützen.

Außerdem können wir Menschen uns in Wäldern erholen, etwa beim Wandern, Sport machen oder spazieren. Hier ist wichtig, dass wir uns im Wald rücksichtsvoll und naturverträglich verhalten. Auch das regelt das Gesetz.

Deutsche Umweltstiftung: Was wünschen sich die hessischen Bürgerinnen und Bürger für ihren Wald?

Priska Hinz: Fast die Hälfte der Fläche in Hessen ist von Wald bedeckt. Bei so einer großen Fläche wünschen sich die Menschen für die Nutzung unterschiedliche Dinge. Neben der Produktion von Holz soll natürlich auch die Artenvielfalt und damit unser Leben und unsere Zukunft geschützt werden.

Deutsche Umweltstiftung: Was sind Naturwälder und warum sind sie so wichtig?

Priska Hinz: Dort wird die Natur sich selbst überlassen. Das bedeutet, dass wir Menschen dort nicht mehr eingreifen. So können sich besonders seltene Waldtypen wie Erlenbrüche, Auewälder und Trockenwälder entwickeln. Sie bieten wiederum Heimat für besonders seltene Tierarten, wie den Schwarzstorch oder Waldfledermäuse. Solche Naturwaldflächen gibt es beispielsweise im Reinhardswald, der Kühkopf-Knoblochsaue und dem Wispertaunus.

Ein Schwarzstorch
In Naturwäldern findet der störungsempfindliche Schwarzstorch genügend ruhige Plätze, um ungestört zu leben und zu brüten. (Bild: Leuchtpunkt / Pixabay.com / Pixabay-Lizenz)


Deutsche Umweltstiftung: Wie sieht ein Arbeitstag einer Umweltministerin aus?

Priska Hinz: Ich kümmere mich als Umweltministerin von Hessen nicht nur um die Natur und Umwelt, sondern auch um Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Wasser, Abfall oder Strahlenschutz. Ich arbeite beispielsweise Gesetze oder Vorschriften aus. Ich treffe mich aber auch mit den Bürgerinnen und Bürgern in ganz Hessen. Dabei erfahre ich, was sie sich wünschen oder was sie beschäftigt. So kann ich auch erklären, wieso wir verschiedene Vorhaben planen.

Der Wald ist ein besonderer Rückzugs- und Erholungsort, den wir, die Politikerinnen und Politiker, aber auch alle Menschen in Hessen schützen müssen. Denn wenn man genau hinschaut, erkennt man, wie vielfältig er ist. Auf einem Quadratmeter leben bis zu 100.000 Tiere. Das ist eine ganze Menge. Auch wenn man einige davon nicht sehen kann: Der hessische Boden ist voller Leben.

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