20. März 2024 Energie

Wie hilft der Wind beim Klimaschutz?

Windräder sind überall zu sehen. Warum sind sie wichtig? Und warum wird so viel über sie diskutiert?

Die Windräder sind übersehbar. Nicht nur in Hessen, sondern an vielen Orten in Deutschland und auf der ganzen Welt wurden in den vergangenen Jahren viele dieser Anlagen gebaut. Sie stehen manchmal auf Feldern, oft sieht man sie auf Hügeln oder Bergen und sogar im Meer.

Die hohen Türme mit drei Flügeln erzeugen Strom. Fachleute nennen sie Windenergieanlagen, abgekürzt WEA, oder Windkraftanlagen. Man sieht sie nicht nur oft, es wird auch viel darüber diskutiert. Denn sie werden gebraucht, um das Klima zu schützen.

Warum wird so viel über Windenergie diskutiert?

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In den Diskussionen geht es um verschiedene Themen. Eine Frage ist, wo weitere Windräder gebaut werden können. Denn Deutschland braucht noch mehr umweltfreundlichen Strom. Ein anderes Thema ist, dass wegen der Windräder neue Stromleitungen gebaut werden müssen. Das wird gerade in Nord- und Osthessen geplant.

Und manche Menschen finden es nicht gut, wenn neue Windräder gebaut werden. Einige sagen, dass sie der Natur und der Umwelt schaden. Zum Beispiel, weil Vögel mit den Rädern zusammenstoßen und dabei sterben können. Windenergieanlagen erzeugen außerdem Geräusche, die Tiere stören können.

Warum sind die Windräder wichtig? Und stimmt es, dass sie auch schädlich sein können?

Was ist das Problem?

Solche Energiequellen brauchen wir zurzeit dringend. Denn bisher haben wir Strom zum größten Teil mit umweltschädlichen Methoden gewonnen. In den meisten Kraftwerken wurde Kohle verbrannt, zum Teil auch Erdgas. Doch dabei gelangt das klimaschädliche Gas Kohlendioxid (CO2) in die Luft.

Abbaugebiet eines Braunkohletagebaus.
Das Foto zeigt den Tagebau Garzweiler bei Jüchen in Nordrhein-Westfalen. Im Hintergrund sind mehrere Kohlekraftwerke zu sehen. Im Tagebau wird Braunkohle abgebaut. (Bild: Kateer / Wikimedia Commons / CC BY-SA 2.5)

Um das Klima zu schützen, müssen wir auf andere Energiequellen umsteigen. Das wird oft als „Energiewende“ bezeichnet. Dieser Umstieg ist allerdings aufwändig. Denn wir brauchen sehr viel Energie.

Im Moment wird ein Teil des Stroms noch in Kohlekraftwerken erzeugt. Doch weil sie sehr viel klimaschädliches CO2 ausstoßen, hat der Deutsche Bundestag beschlossen, die Kohlekraftwerke nach und nach abzuschalten. Das letzte soll spätestens im Jahr 2038 außer Betrieb gehen.

Wenn klimaschädliche Kraftwerke abgeschaltet werden, muss der Strom auf andere Weise erzeugt werden. Zu den umweltfreundlichen Energiequellen gehören Wind, Sonne, Wasserkraft und Biogas.

Wie wichtig ist Strom aus Windenergie?

Blaue Solarmodule stehen auf einer Wiese.
Diese Module erzeugen Strom aus Sonnenlicht. Sie brauchen viel Platz. Darum findet man sie meistens auf Flächen, die schlecht auf andere Weise genutzt werden können. Dazu gehören Dächer oder Wiesen neben Autobahnen. (Bild: Ceinturion / Wikipedia / CC BY-SA 3.0)

Windenergie zu nutzen, ist im Moment die wichtigste umweltfreundliche Art der Stromerzeugung. Im Jahr 2023 wurde in Deutschland ein Viertel des Stroms mithilfe von Wind erzeugt. Insgesamt wurde etwas mehr als die Hälfte des Stroms auf umweltfreundliche Weise erzeugt (51,8 Prozent).

Der wichtigste Stromlieferant waren immer noch Kohlekraftwerke, die bald ersetzt werden sollen. Windenergie ist als Ersatz besonders interessant.

Denn Windräder kosten im Vergleich zu anderen umweltfreundlichen Stromerzeugern weniger. Und sie brauchen nicht viel Platz. Um zum Beispiel die gleiche Menge Strom aus Sonnenenergie zu erzeugen, müsste eine große Fläche mit Solarmodulen bebaut werden.

Wie funktioniert die Stromerzeugung mit Windenergie?

Um Strom zu erzeugen, „fangen“ Windräder die Bewegung des Windes ein. 

Wie das funktioniert, wird in diesem Video erklärt:

So funktionieren Windkraftanlagen (Länge: 1 Minute. Von ZDF logo!)

Bei logo! findet ihr noch mehr Videos zur Windenergie.

Warum sind manche Menschen gegen Windräder?

Manche Menschen stört schon allein der Anblick der Windräder. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Darum finden manche Menschen, dass sie die Landschaft verschandeln.

Aber auch aus Sicht von Umwelt- und Naturschutz gibt es bei Windrädern wichtige Dinge zu beachten. Zwar liefern sie umweltfreundliche Energie. Aber sie können der Umwelt auch schaden.

Zum Beispiel kann der Bau eine Belastung für die Natur sein. Dafür werden schwere Maschinen und LKW gebraucht. Auch wenn sie in Betrieb sind, können Windräder zur Belastung werden. Die Drehbewegungen stören viele Tierarten. Die Rotorblätter können lebensgefährlich für Vögel und Fledermäuse sein. Die Anlagen machen außerdem Lärm.

Die Bewegungen und der Lärm stören nicht nur die Natur, sondern auch Menschen.

Wie können wir beim Bau von Windrädern auf den Umweltschutz achten?

Baustelle bei dem Aufbau eines Windrads.
Aufbau einer Windkraftanlage in einem Wald in Baden-Württemberg. (Bild: Rehabeam / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0)

Es gibt schon viele Regeln für den Bau von Windrädern. Sie sollen dafür sorgen, dass die Umwelt und Menschen in der Nähe der Anlagen geschützt werden.

Zum Beispiel muss genügend Abstand zu Wohnhäusern eingehalten werden. Und die Anlagen dürfen nicht einfach in Gebieten aufgebaut werden, die für die Natur wichtig sind. Bei jedem neuen Windrad wird geprüft, ob es an dem geplanten Ort Schaden anrichten kann.

Die Technik der Windräder wurde außerdem in den letzten Jahren verbessert. Früher spiegelte sich manchmal die Sonne an den Rotorblättern. Dadurch konnten störende Lichteffekte entstehen.

Außerdem sind Windräder leistungsfähiger geworden. Oft werden heute ältere Anlagen durch neue Technik ersetzt. Dann kann an derselben Stelle mehr Strom erzeugt werden, ohne dass zusätzliche Windräder gebaut werden.

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