Interview: Spürt Hessen die Klimakrise?
Hitze, Dürre, Starkregen: Weltweit sorgt der Klimawandel für Veränderungen in der Natur. Wie sehen die Auswirkungen in Hessen aus? Darüber hat ÖkoLeo mit der Klimareporterin Alisha gesprochen.
ÖkoLeo: LiebeAlisha, du bist Klimareporterin. Wie sieht deine Arbeit genau aus?
Alisha: Ich bin in ganz Hessen unterwegs und spreche mit verschiedenen Menschen über den Klimawandel und wie wir das Klima schützen können. Ich produziere zudem Videos für das Hessische Umweltministerium.
ÖkoLeo: Wie sieht so ein Arbeitstag bei dir aus?
Alisha: Ich bespreche mit meinem Team, welches Thema wir im nächsten Video behandeln könnten. Dann informieren wir uns und fahren los, um Personen zu treffen, die sich auf diesem Gebiet auskennen. Dabei kommt immer ein spannendes Interview raus. Da können wir oft viel Neues lernen.
ÖkoLeo: Was für Fragen stellst du denn den Menschen?
Alisha: Das kommt immer drauf an. Manchmal überlege ich mir die Fragen vorab genau. Dann frage ich mich, was die Menschen dazu interessieren könnte. Manchmal führe ich auch spontane Interviews. Dabei kommt es gar nicht so auf eine bestimmte Frage an. Da möchte ich vielmehr herausfinden, was die Menschen in Hessen zu einem bestimmten Thema zu sagen haben.
ÖkoLeo: Macht sich der Klimawandel in Hessen schon bemerkbar?
Alisha: Bemerkbar macht er sich vor allem durch Veränderungen von der Temperatur und dem Niederschlag, also wie heiß es ist und wie oft und wie stark es regnet.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass es mittlerweile auf der Erde im Schnitt heißer ist als noch vor hundert Jahren. In Hessen merkt man das zum Beispiel daran, dass es im Sommer sehr heiß ist. Die Winter sind hingegen weniger kalt und es gibt immer seltener weiße Weihnachten.
Außerdem kommt es immer häufiger zu Dürreperioden. Das bedeutet, dass es über lange Zeiträume kaum regnet und sehr trocken ist. Dadurch kann das Wasser knapp werden, auch in Hessen. Man sieht das zum Beispiel an dem niedrigen Wasserstand von Seen und Flüssen.
Auch die Pflanzen verändern sich durch die Dürre. Bei zu wenig Wasser färben sich viele Wiesen gelbbraun. Bäume werfen früher ihr Laub ab. Der Klimawandel wird also besonders in der Natur sichtbar.
ÖkoLeo: Wie reagieren die Menschen in Hessen auf Klimaveränderungen?
Alisha: Ich habe festgestellt, dass sich immer mehr Menschen für den Klimaschutz einsetzen. Sie sind sich der Folgen des Klimawandels äußerst bewusst.
Einige Berufszweige zum Beispiel versuchen daher, sich an die Klimaveränderungen anzupassen und Arbeitsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Für ein Video war ich zu Besuch in einer Fabrik. Das Ziel des Unternehmens war, durch recyclebare Materialien und Energiesparen das Klima zu schonen. Beispiele wie dieses zeigen, dass viele Menschen umdenken und ihre gewohnten Abläufe verändern möchten – für das Klima.
Und auch in Hessen gibt es Fridays-for-Future-Demonstrationen, bei denen vor allem junge Menschen für mehr Klimaschutz auf die Straße gehen. Sie wollen auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen und fordern mehr politisches und wirtschaftliches Handeln. Denn vor allem die Menschen im globalen Süden sind schon längst und heftiger als wir von den Klimaveränderungen betroffen.
ÖkoLeo: Was tut Hessen konkret für den Klimaschutz?
Alisha: Das hessische Umweltministerium hat 2017 einen Klimaschutzplan ins Leben gerufen. Dort sind viele Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel festgehalten. Das betrifft alle Bereiche, von Dörfern und Städten über die Landwirtschaft bis hin zum Verkehr und der Energieproduktion. Dieser wird aktuell weiterentwickelt und die Menschen in Hessen durften diesen wie auch den letzten Klimaplan sogar mitgestalten und Kritik sowie Wünsche äußern.
(Amerkung der Redaktion: Dieses Video erklärt dir, was es mit dem Klimaplan auf sich hat.)
"Zukunftsplan Wasser"
Hessen will das Trinkwasserschützen.
Mit Blick auf Dürre und Wassermangel, hat das Land Hessen zudem den "Zukunftsplan Wasser" ins Leben gerufen. Damit soll die Wasserversorgung und die Wasserressourcen in Hessen langfristig gesichert werden.
Außerdem gibt es noch die Klima-Kommunen. Dort haben sich Städte, Gemeinden und Landkreise zusammengeschlossen, um etwas für den Klimaschutz zu tun. Sie tauschen sich aus und teilen Ideen miteinander. Das finde ich schön, denn das zeigt, dass viele Menschen das Klima schützen wollen. Das geht nur gemeinsam.
ÖkoLeo: Was magst du an deiner Arbeit als Klimareporterin besonders?
Alisha: Ich mag, dass ich mit vielen verschiedenen Menschen sprechen darf über Themen, die mich persönlich begeistern! Ich freue mich besonders, wenn ich sehe, mit welchem Ideenreichtum sich die Menschen in Hessen fürs Klima einsetzten.
Ich hoffe aber auch, dass sich durch die Videos noch mehr Menschen beim Klimaschutz einbringen und erfahren, was konkret vor ihrer Haustür stattfindet.
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